Überraschende Stärke
Der Euro ist auch gegen den Yen wieder unter Druck geraten. Von 132 EUR|JPY ging es gerade sogar wieder unter 130 EUR|JPY zurück. Die höhere Akzeptanz der Europäischen Zentralbank hinsichtlich des Überschreitens der Inflation über die Marke von 2% bringt die Gemeinschaftswährung auch gegenüber dem Yen unter Druck.
Die Stärke des Yen ist allerdings erstaunlich. Denn die innere Stärke der Wirtschaft Japans ist gegenüber der Eurozone nicht überzeugend. Denn zum vierten Mal seit Anfang 2020 verhängte die Regierung Japans gerade den Notstand für den Großraum Tokio. Das wird nicht ohne Einfluss auf das japanische BIP bleiben.
Überraschende Stärke
Da auf der anderen Seite die Geldpolitiken in Europa und Japan sehr ähnlich sind, gibt es für den Yen kaum Rückendeckung für höhere Kurse gegenüber dem Euro. Daher erwarten wir, dass sich der Euro auf dem Niveau von 130 EUR|JPY fangen und nicht weiter nennenswert abwerten wird. Auf dieser Basis halten wir neue Long-Positionen EUR|JPY mit Blick auf 132 als Zielkurs für aussichtsreich. Auch gegen den Dollar zieht der Yen kräftig an. Hier preisen die Forex-Händler offenbar ihre zuvor hochgefahrene Spekulation auf Fed-Zinserhöhungen aus.
Interessant ist die aktuelle Stärke des Yen gegenüber dem Chinesischen Yuan. Der Auslöser dafür ist uns derzeit nicht ersichtlich. Aber der sehr langfristige Blick auf den Chart zeigt, dass der Yen gegen den Yuan offenbar einen Boden bei 0,058 erreicht hat. Immerhin ging es seit April 2020 für Nippons Währung nur abwärts. Nun könnte eine Trendwende im langfristigen Chartbild erfolgen und der Yen mittelfristig wieder nach oben drehen. Für langfristig agierende Investoren ist das eine Long-Möglichkeit mit sehr begrenztem Risiko.
Fazit: Der Yen ist überraschend stark, vor allem gegenüber dem Euro. Wir halten ihn für weitgehend ausgereizt und empfehlen Long-Positionen in EUR|JPY.