Ungewisse Dollar-Zukunft
Unter Dollarhaltern wächst die Unsicherheit. Noch ist die Konjunktur robust. Aber die Perspektiven sind es nicht. In die Freude über den bevorstehenden Amtsantritt des Demokraten Joe Biden mischt sich Sorge.
Biden steht für Pandemiebekämpfung – und damit für Lockdown. Und seine Regierung trägt bereits die Bürde eines gewaltigen Schuldenbergs, den seine beiden Vorgänger Barack Obama und Donald Trump hinterlassen. Auch Amerika Möglichkeiten sind endlich.
Die laufenden Daten sind ordentlich
Noch sendet die Wirtschaft ordentliche Daten aus. Der Verbrauch stieg im Oktober um 0,5% gegenüber dem Vormonat. Er lag nur noch 1,6% unter dem Niveau des Februar (also der Vor-Pandemie-Zeit). Berenberg erwartet, dass er im 4. Quartal auf Jahresbasis um 6,8% gegenüber dem Vorquartal steigen wird.
Aber für die Zeit danach wächst die Unsicherheit (s.o.). Mit dem Rückgang staatlicher Transferzahlungen sinkt das persönliche Einkommen (im Oktober um 0,8%). Der Anstieg von Löhnen und Gehältern hält da nicht ganz mit (+0,7%). Die Sparquote der Amerikaner bleibt mit 13,6% ungewöhnlich hoch (normal bestenfalls halb so hoch). Das deutet einerseits auf ein Gefühl von Unsicherheit in der Bevölkerung. Andererseits zeugt es von finanziellen Puffern. Die Inflation liegt weiter unter 2%. Für die Fed besteht erstmal kein Handlungsbedarf.
Fazit: Der Dollar kämpft mit einer unsicheren Perspektive. Diese wird auch noch eine Weile – bis in den späten Winter – anhalten. Dann erst zeigt sich, was Biden will und was er (durchsetzen) kann.
Empfehlung: Dollarbestände halten, eher abbauen.