Unruhen lasten auf Wirtschaft
Im Hintergrund der politischen Unruhen verschlechtert sich die Verfassung der rumänischen Wirtschaft zusehends. Für das 2. Quartal werden 4,1% Wachstum notiert, etwas weniger als die 4,3% vom 1. Quartal. Das ist im Vergleich zu rund 7,5% für das 2. Halbjahr 2017 eine fühlbare Verlangsamung. Gleichzeitig hat die Inflation angezogen. Sie stieg auf zuletzt 4,6%. Das liegt deutlich über dem offiziellen Ziel (2,5%) und der oberen Toleranzgrenze der Notenbank (3,5%).
Indes übt die Regierung starken Druck auf die formell unabhängige Notenbank aus. Sie will Wachstum um jeden Preis erreichen, um sich durch wirtschaftliche Erfolge ein wenig Unterstützung zu verschaffen, die ihr auf Grund der grassierenden Korruption verloren geht. Daher beließen die Währungshüter die Leitzinsen bei 2,5%. Das ist eine stark expansive Ausrichtung. Ergänzt wird diese übertriebene monetäre Stimulierung durch eine expansive Fiskalpolitik, die die Konsumnachfrage anheizt. Der IWF monierte denn auch jüngst die Anzeichen einer Überhitzung durch einen politisch verursachten Nachfrageüberhang, der die Stabilität der rumänischen Wirtschaft untergräbt.
Fazit: Der Leu hat sich bei 4,66 je Euro stabilisiert, dürfte aber bald wieder unter Druck kommen. Wir raten unverändert zum Rückzug aus diesem Markt.