Unschöne Überraschungen
Das deutsche BIP ist im 2. Quartal "überraschend" um 0,1% ggü. Vorquartal geschrumpft. Zum vierten Mal in Folge liegt die größte Volkswirtschaft der Eurozone leicht im Minusbereich. Gründe sind geringen Investitionen der Unternehmen und eine schwache Bauwirtschaft bei nur moderat höheren privaten Konsumausgaben. Für das 2. Halbjahr zeichnet sich bislang kaum eine Belebung ab.
Wenig spricht dafür, dass eine Zinssenkung durch die EZB das ändern könnte. Mehr als die Hälfte derjenigen Unternehmen, die 2023 ihre Investitionen zurückfuhren, gab in einer Umfrage der Bundesbank an, dass das schlechte makroökonomische Umfeld ihre Investitionstätigkeit drückte. Die gestiegenen Energiekosten sowie die hohen Lohnkosten waren außerdem für jeweils knapp die Hälfte der Unternehmen wichtige Gründe für den Investitionsrückgang. Ebenso relevant für jeweils circa ein Drittel dieser Unternehmen waren der Arbeits- und Fachkräftemangel, die Unsicherheit über den regulatorischen Rahmen sowie die hohe Steuer- und Abgabenbelastung. Weitere Umfragen deuten darüber hinaus darauf hin, dass die Regulierungsdichte die Investitionstätigkeit im Inland belastet.
Inflation in der Eurozone wieder gestiegen
Die Zahl der Zombie-Unternehmen, deren Gewinne nicht ausreichen, um ihre Kredite dauerhaft zu bedienen, nimmt bereits stark zu. Insofern findet am Markt ein gesunder Bereinigungsprozess statt, werden Überkapazitäten abgebaut.