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SNB bereit zu intervenieren

Unsicherheit stärkt den Schweizer Franken

Die Schweizer Flagge weht, im Hintergrund ein Gebirgssee. © dpa
In Krisenzeiten laufen Anleger sichere Häfen an - das gilt auch jetzt und stützt den Schweizer Franken. Der gewinnt gegenüber dem Euro weiter an Stärke. Das Problem ist nur, dass die eidgenössischen Währungshüter eine weitere Franken-Aufwertung verhindern wollen.
Der Schweizer Franken wird im Zuge der Ukraine-Krise als sicherer Hafen angelaufen. Das stärkt ihn und führt zu einer Veränderung unserer Einschätzung im Vergleich zu unserer jüngsten ausführlichen Analyse (vgl. FD vom 18.02.2022). Damals sahen wir kein weiteres Aufwärtspotenzial für den CHF zum Euro - diese Perspektive hat sich nun gedreht.

Ukraine-Krieg verstärkt EZB-Dilemma

Die Stärke des Schweizer Franken liegt im Dilemma der EZB. Die Inflation in der Eurozone steigt steil an - jeder Autofahrer merkt das aktuell an der Tankstelle deutlich. Allerdings kann sich die EZB es auch nicht erlauben, rasche Leitzinserhöhungen vorzunehmen, ohne dass sie Gefahr läuft eine Rezession auszulösen oder die hochverschuldeten Staaten Südeuropas in Schieflage zu bringen. 

In der Schweiz hingegen liegt die Inflation erst bei 2,2%. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Konjunktur und BIP sind gering. Zwar hat sich Bern den EU-Sanktionen angeschlossen. Die Regierung schließt aber eine Sanktionierung der Rohstoffzahlungen (80% der russischen Rohstoff-Exporte werden über die Schweiz abgewickelt) aus. "Mehr ist nicht drin", so der Finanzminister Ueli Maurer. 

Schweizer Franken ist ein Kriegs-Profiteur

Der Schweizer Franken dürfte auch in den kommenden Wochen weiter gefragt bleiben. Der Euro wird mindestens so lange weiter schwächeln, wie die Kampfhandlungen in der Ukraine andauern. Erst dann sollte es wieder attraktiv sein Kapital aus der Schweiz in Richtung Eurozone abzuziehen. 

Die Schweizer Nationalbank zeigte sich indes angesichts der Flucht in den Franken alarmiert. Sie wolle eine weitere Aufwertung des Franken verhindern und ist daher "nach wie vor bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren", so die SNB am Montag. Die psychologisch wichtige Schwelle dafür dürfte die Parität sein. Die SNB-Ankündigung sorgte für einen ersten Rücksetzer von dieser wichtigen Marke. Allerdings dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis EUR|CHF wieder gen Parität marschiert. Die SNB wird dann zum Handeln gezwungen werden.

Fazit: Der Franken dürfte zum Euro weiter an Stärke gewinnen. Das wird die SNB zum Handeln zwingen. Spekulationen auf weitere Franken-Stärke unter der Parität sind darum riskant.
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