US-Dollar bleibt die bevorzugte Anlagewährung
Donald Trump hat einen ersten Deal im Handelsstreit mit China erreicht. Die Reaktion der Finanzmärkte auf das bis zur Unterzeichnung geheim gehaltene Abkommen war eher zurückhaltend. China soll große Mengen an US-Agrarexporten abnehmen. Die US-Agrarverbände haben bereits Schwachstellen ausgemacht. So bleiben die chinesischen Zölle auf Agrarprodukte unverändert in Kraft. Zudem ist die Kategorie „Agrar" unüblich weit gefasst; auch Biodiesel fällt darunter.
Kurz: Es wäre naiv, dem Frieden zu trauen. Der Streit geht weiter. Die Handelsdaten per November lassen unterdessen erkennen, dass sich der Streit für die USA nicht lohnt. Das Handelsdefizit der ersten elf Monate 2019 ist um weniger als 1% gegenüber dem Vorjahr gefallen, was vollständig auf die um 0,2% geringeren Importe zurückzuführen ist. Und selbst diese Veränderung dürfte eher auf die leichte Abschwächung der Konjunktur zurückzuführen sein.
Wirkungslose Zölle
Die Zölle haben keinen nennenswerten Einfluss auf das Defizit. Maßgeblich ist vielmehr der Finanzierungssaldo: Solange die US-Bürger (sämtliche Sektoren) zusammen genommen mehr ausgeben als sie einnehmen, bleibt es bei einem Defizit der Leistungsbilanz. Dieses kann aber dank der Überschüsse bei Dienstleistungen und Einkommen eben nur im Warenhandel entstehen.
Fazit: Auch beim Dollar ist wenig Bewegung zu erwarten. Er bietet aber positive Erträge, womit er zur Anlagewährung wird, vorzugsweise durch Emerging-Market-Anleihen auf Dollar-Basis (siehe Artikel).