USD auf dem absteigenden Ast
Die positive Bewertung des Euro wirkt wie ein negatives Urteil über den Dollar. Der ist zuletzt auch durch anziehende Preise (Inflation) unter Druck geraten. Denn die Trump-Administration hat die Notenbank Fed durch ihre Personalpolitik nachhaltig politisiert. Hier geht der Vertrauensvorsprung der FED gegenüber der EZB im Hinblick auf eine klare Stabilitätsorientierung verloren. Denn die US-Währungshüter führen mittlerweile Diskussionen darüber, ob die Geldpolitik ein Überschießen der Inflation über das Ziel zunächst akzeptieren sollte, um die lange Phase der Unterschreitung rechnerisch auszugleichen.
Corona-Bedenken
Zudem wachsen die Bedenken wegen der sich ausbreitenden 2. Welle der Corona-Infektionen. Sie könnte zu einem Abbruch der anlaufenden Erholung führen. Eine erschwerte Lage und eine von Trump zugunsten einer expansiven Ausrichtung politisierte Fed ergeben zusammen eine sehr schwache Perspektive für den Dolla. Der hat wohl noch nicht seinen Boden gefunden.
Die Reaktion des Marktes auf die jüngsten Inflationszahlen untermauern das Misstrauen gegenüber der US-Regierung. Die Inflationsrate liegt mit 1% immer noch weit unterm Ziel. Und selbst die stärker angezogene Kernrate (ex Energie und Lebensmittel) ist mit 1,6% immer noch gut überschaubar und unterm Zielniveau. Dass dies dennoch Schwäche auslöst und nicht Stärke des Dollar, deutet an, dass man der Fed nicht mehr zutraut, rechtzeitig zu straffen, um den Inflationstrend unter Kontrolle zu behalten.
Fazit: Der Dollar ist ebenfalls unattraktiv als Anlagewährung, laufende Umsatzerlöse in Dollar sollten zumindest teilweise abgesichert werden.
Tipp: Eine sinnvolle Absicherung in diesem Sinne kann ein endlos laufendes Zertifikat auf Euro-Dollar liefern, etwa das von BNP Paribas (DE000BN28X29) mit Basis- (und Knockoutwert) 1,0008 Dollar je Euro.