Verbesserter Ausblick
Die wirtschaftlichen Aussichten der Staaten Zentralasiens haben sich verbessert. Die Rezession Russlands, schwache Rohstoffpreise und folglich unterfinanzierte Staatshaushalte, der Umbau der chinesischen Wirtschaft und der Aufwärtstrend von Dollar und Zinsen hatten lange gebremst. Das Wachstum verlangsamte sich 2015/16 von 3,1% auf 2,1%. Gleichzeitig sorgten Druck auf die Wechselkurse und steigende Staatsdefizite für eine steil ansteigende Inflation, die in teils heftige Währungsabwertungen mündete.
Inzwischen sinkt die Inflation, die Exporte steigen wieder. Russland erholt sich langsam und die Binnenwirtschaft fasst wieder Tritt. Die Asian Development Bank (ADB) sieht das Wachstum 2017/18 bei 3,1% und 3,5%. Der IWF sieht in seinem aktuellen regionalen Ausblick mit 3,1% und 4,1% noch größere Chancen.
Einen Knackpunkt bilden die privaten Transfers aus Russland. Dort waren bis zur Krise viele Kräfte aus den ehemaligen Sowjetrepubliken beschäftigt. Man darf bezweifeln, dass der frühere Umfang der Beschäftigung wieder erreicht wird. Der islamistische Terror und die teilweise offen rassistische Politik der russischen Regierung erzeugen starke Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen. Zudem dürfte Russlands Erholung überschaubar bleiben, da die erhoffte Lockerung oder Aufhebung der Sanktionen vorerst nicht erreichbar ist.
Eine weitere Schwäche ist in der Krise der in der durch Sprache und Kultur eng verwandten Türkei zu sehen. Die türkischen Direktinvestitionen haben den die Modernisierung und den postsowjetischen Strukturwandel vorangetrieben.
Fazit:Die Konsolidierung kommt voran. Die Region bleibt als Absatzmarkt und Standort interessant.