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Wie man mit dem Trump-Trade auf den Währungsmärkten umgehen kann

Vereinigte Staaten – US-Dollar vor dem Umschwung?

Das restriktive Zinsniveau hilft dem Dollar. Im Vergleich zu anderen Währungen zeigt er fortgesetzt Stärke und ist als sicherer Hafen begehrt. Auch wenn die Devise relativ teuer wurde, dürfte sich an deren kurzfristiger Favorisierung nichts ändern. Darauf setzen Investoren und nutzen die Dollaraufwertung als Renditeturbo. Mit einem sich in den USA abzeichnenden Regierungswechsel droht allerdings eine Trendwende – mit Konsequenzen auf den Kapitalmarkt.

Der Dollar testete mit seinem Rückgang zum Euro den Bereich um 1,095 EUR USD und prallte dort ab. Für kurzfristig Orientierte ist die Marke um 1,10 EUR USD ein wichtiger Widerstand, der nicht überwunden werden sollte. Für unsere Warrant-Empfehlungen (WKN JL8HXC und JB6B4R) in der FD-Ausgabe vom 28. Juni sollte diese als mentaler Stopp fungieren. Setzt sich die Dollaraufwertung fort, wäre das nächste Ziel der Bereich um 1,068 EUR USD, der Support im Monat Juni.

Nimmt die Devise…

…einen Politikwechsel vorweg? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß, dürfte der Wind mit der Wiedernominierung Trumps aus einer anderen Richtung wehen. Die ohnehin angespannte Beziehung zu China könnte einer erneuten Belastungsprobe unterzogen werden. Neben den Vorwürfen der Währungsmanipulation ist es auch eine Eskalation im Handelsstreit, die Trump auf die Tagesordnung setzen könnte. Würde er seine Zölle umsetzen, dürfte der durchschnittliche Zollsatz auf 15% massiv ansteigen. Kurzfristig mag dies heimische Produzenten schützen.

Alternativen nur begrenzt

Strukturell jedoch erhöht sich damit das Inflationsrisiko und der Druck auf den Verbraucher. Der Notenbank würde angesichts eines drohenden Glaubwürdigkeitsverlusts eigentlich nichts anderes übrigbleiben, als die Zinsen anzuheben. Allerdings würde damit der Zinsdienst von dem aktuell bereits hohen Niveau von circa 1 Billion Dollar noch weiter steigen. Auch fiskalpolitische Wahlgeschenke, wie Stimulus-Schecks oder Steuersenkungen in der ersten Amtszeit, würden die Notenbank unter Druck setzen. Eine neue Runde des Quantitative Easings und der Zinskurvenkontrolle wäre für die Flut neuer Staatsanleihen geboren.

Konjunkturschwäche voraus

Die US-Konjunktur braucht niedrigere Zinsen. Mit Blick auf die Markterwartung für den Zinssenkungszyklus dürften die angepeilten 4% zu hoch sein. Die Abkühlung, die bereits sichtbar wird, erhöht den politischen Druck. Die FED könnte sich gezwungen sehen, den Leitzins sogar wieder gegen Null zu senken.

Immobilienmarkt-Starre mit Nebenwirkungen

Die rückläufigen Zahlen für die bevorstehenden Hausverkäufe sprechen warnende Worte. Im Monat Mai fielen diese um 6,6% entgegen den Erwartungen eines Anstiegs in Höhe von 2,5%. Die Juni-Zahlen werden am Mittwoch mit Spannung erwartet. Der Multiplikatoreffekt aus dem Immobilienbereich ist groß. Nicht nur für den Hausbau. Auch andere nachgelagerte Sektoren leiden unter hohen Hypothekenzinsen. Ganz zu schweigen der Vermögenseffekt, der, wenn auch oft nur psychologisch, den Konsum und damit die US-Konjunktur steuert.

Künftige Favoriten

Mit einem Wechsel der Notenbankpolitik dürfte auch ein Favoritenwechsel im Aktienmarkt verbunden sein. Lieblinge aus dem Vorzyklus, insbesondere die Technologietitel, sind in der Regel out. Demgegenüber sollte in der anschließenden Konjunkturerholung Value-Titel die Nase vorne haben, die von anziehender Inflation und steigenden Zinsen profitieren. Beispiele wären neben Banken auch Energietitel wie Chevron (WKN 852552).

Fazit: Manifestiert sich die Konjunktur-Abschwächung, dürften nicht nur die Technologiewerte in einen Abwärtssog geraten. Auch Zykliker würden leiden, wenn auch mit einer kürzeren Korrekturphase. Antizyklisch dürften diese eine spannende Beimischung werden. Insbesondere litten gerade Unternehmen aus dem traditionellen Energiebereich unter Kapitalknappheit – und das ist eine Chance. Auch bei den Devisen dürfte sich nach einer Dollar-Hausse ein Wachwechsel abzeichnen.
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