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Banken-Prognosen für den Devisenmarkt

Viele Unsicherheiten, wenig Gemeinsamkeiten

Geldscheine diverser Währungen. © Markus Mainka / Fotolia
In den volkswirtschaftlichen Abteilungen der Banken gehen die Einschätzungen zur Zins- und Devisenentwicklung weit auseinander. Das große Fragezeichen ist, wie gut sich die US-Konjunktur wird halten können.
Die von uns nach ihren Devisen-Prognosen befragten Banken nehmen deutliche Prognoseänderungen vor. Das liegt nur zu einem kleinen Teil daran, dass seit der letzten Befragung drei Monate vergangen sind (FD vom 01.04.2022). Aus den Prognosen lässt sich nun auch vielfach ein Rezessions-Szenario ableiten. Uneins sind sich die Auguren aber darüber, welche Volkswirtschaften wie hart und wie lang von der konjunkturellen Malaise betroffen sein werden. Daraus ergeben sich deutliche Unterschiede in den Wechselkursprognosen.

Recht pessimistisch für den Euro und verhältnismäßig optimistisch für die US-Dollar ist die Hamburger Privatbank Berenberg. Sie prognostiziert für Deutschland, Europa, Großbritannien und auch die USA eine Rezession. Die Notenbanken müssen in diese aber wegen der hohen Inflation weiter hineinstraffen. Die Europäische Zentralbank dürfte aus Sicht von Berenberg dabei als erstes ausgebremst werden. Sie rechnen mit einem Zinsanstieg auf 1% in diesem Jahr und dann bereits wieder eine Zinspause. Das ist kein Umfeld, dass dem Euro "schmecken" dürfte. Berenberg hat daher seine Euro-Prognose sehr deutlich nach unten angepasst (siehe Tabelle).

Die Turnaround-Chancen bei EUR|USD steigen

Zunehmend "doppelgesichtig" wird aber auch die Geldpolitik der Fed gesehen. Auf der einen Seite stützt ihr straffer Kurs den Greenback. Auf der anderen Seite steigert sie massiv die Rezessionsrisiken und kann bisher nichts zur Beruhigung der Inflation beitragen. Pictet - die eher pessimistisch auf den US-Dollar blicken - bezeichnet den Greenback daher als "fundamental überbewertet". Das teilen uns die anderen Banken nicht so explizit mit. Allerdings erwarten auch sie, dass sich der Dollar nicht auf seinem hohem Niveau wird halten können.

Eine weitere (geringe) Abschwächung des Euros zum US-Dollar erwarten die beiden außereuropäischen Banken CIBC und Citibank HK (aktueller Kurs: 1,05). In Europa sind die Volkswirte optimistischer für die Gemeinschaftswährung. Interessant ist, wie weit die weitere Einschätzungen der Geldhäuser auseinandergehen. Während Berenberg EUR|USD in einem Jahr bei 1,08 sieht, prognostiziert Pictet 1,15. Dazwischen liegt etwa die Prognose der LBBW mit 1,10 und der Commerzbank mit 1,14. Auf Sicht von drei Monaten liegt der Konsens der Banken bei einem Kurs zwischen 1,05 und 1,06.

Keine weitere Abwärtsrevision beim Yen?

Der große Devisen-Verlierer des bisherigen Jahres 2022 - der japanische Yen - scheint laut Konsens der Banken seinen "Deckel" gefunden zu haben. Nur Citibank und Commerzbank sehen noch ein kleines Abwertungspotenzial für den Yen. Das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit. Denn auch hier gehen die Einschätzungen der Geldhäuser weit auseinander. Berenberg sieht USD|JPY in zwölf Monaten bei 135 und damit in etwa auf dem heutigen Niveau (aktueller Kurs: 136). Ganz anders aber Pictet (Prognose 12 Monate: 120) und wieder im Mittelfeld liegend die LBBW (Prognose 12 Monate: 128). 

Pictet verweist hier auf die auch in Japan steigende Inflation und den Wechsel in der Chefetage der Bank of Japan im April 2023. Das mache einen Wechsel in der japanischen Geldpolitik möglich. Da Pictet den US-Dollar ohnehin überbewertet sieht, erklärt das den deutlichen Turnaround, den die Schweizer Bank für USD|JPY prognostiziert. Warum FUCHS-Devisen sich (noch) eher Berenberg anschließen würden, erklären wir Ihnen regelmäßig (FD vom 24.06.2022).

Fazit: Relativ einig sind sich die Volkswirte darin, dass der Euro und der Yen ihre Böden bald erreicht haben sollten. Auch steigende Zinsen zweifelt niemand an. Für alle weitergehenden Prognosen ist vor allem entscheidend, wie gut sich die US-Konjunktur halten wird.
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