Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2432
Die versteckten Risiken für die Weltwirtschaft

Wachsenden Herausforderungen für Schwellenländer

Global nähert sich der Schuldenstand 2024 rapide den 325 Billionen US-Dollar an. Das ist ein Anstieg von 260 Billionen US-Dollar vor der Pandemie. Diese Zunahme wurde hauptsächlich durch die staatliche Kreditaufnahme getrieben. In den G7-Ländern übersteigt die Staatsverschuldung heute 130 % des BIP. Das ist die doppelte Schuldenquote aus dem Jahr 2000 (65 %). Probleme dürften vor allem Schwellenländer bekommen.

Anleger sollten generell bei Investments in Schwellenländern mehr Vorsicht walten lassen. Die Welt hat seit der Corona-Zeit eine Explosion der Staatsschulden erlebt. In großen Schwellenländern (EM7) ist die Staatsverschuldung auf fast 80 % des BIP gestiegen, verglichen mit 35 % im Jahr 2000 (nach aktuellen Zahlen des IIF). In Schwellenländern, die stark auf externe Finanzierungen angewiesen sind, waren steigende Staatsschulden schon lange ein Problem. Jetzt ist das Risikopotential noch einmal deutlich gestiegen.

Staaten und Banken haben sich bei der Schuldenfinanzierung (zu) eng verflochten. Das kann künftig Umstrukturierungen von Staatsschulden erschweren und zu Verzögerungen bei unausweichlichen Schuldenregulierungen führen, Beispiel Sambia.

Negative Auswirkungen auf die Produktivität der Wirtschaft

Exzessive Staatsschulden können genauso schädlich für die Produktivität sein wie zu geringe Schulden. Ein großes Problem ist der Mangel an politischem Willen, die steigenden Staatsschulden sowohl in entwickelten als auch in Schwellenländern anzugehen. Die anhaltende Abhängigkeit von staatlichen Interventionen zur Stabilisierung makroökonomischer und finanzieller Bedingungen verschärft moralische Risiken und führt oft zu einer Fehlallokation von Ressourcen in unproduktive Projekte.

Während das Produktivitätswachstum in Schwellenländern in absoluten Zahlen immer noch das der entwickelten Märkte übertrifft, hat China eine signifikante Verlangsamung erlebt. Hier ist das Produktivitätswachstum von 9 % Anfang der 2000er Jahre auf etwa 5 % in den letzten Jahren gesunken, während die Staatsverschuldung um über 60 Prozentpunkte auf über 85 % des BIP gestiegen ist.

Schlüsselzahlen (Quelle: IIF)

  • 325 Billionen US-Dollar: Geschätzte globale Schuldenhöhe im Jahr 2024.
  • 260 Billionen US-Dollar: Globale Schuldenhöhe vor der Pandemie.
  • 130 % des BIP: Aktuelle Staatsverschuldung der G7-Länder.
  • 65 % des BIP: Staatsverschuldung der G7-Länder im Jahr 2000.
  • 80 % des BIP: Aktuelle Staatsverschuldung in großen Schwellenländern (EM7).
  • 35 % des BIP: Staatsverschuldung der großen Schwellenländer im Jahr 2000.
  • 60 Prozentpunkte: Anstieg der Staatsverschuldung Chinas auf über 85 % des BIP.
  • 85 % des BIP: Aktuelle Staatsverschuldung Chinas.
  • 9 %: Produktivitätswachstum in China Anfang der 2000er Jahre.
  • 5 %: Aktuelles Produktivitätswachstum in China.
  • 2 %: Produktivitätswachstum in großen Schwellenländern außerhalb Chinas Anfang der 2000er Jahre.
  • 1,2 %: Aktuelles Produktivitätswachstum in großen Schwellenländern außerhalb Chinas.
  • 1,6 %: Produktivitätswachstum in den G7-Ländern Anfang der 2000er Jahre.
  • 0,6 %: Aktuelles Produktivitätswachstum in den G7-Ländern.
  • Über 1,2 Prozentpunkte Rückgang des Produktivitätswachstums in Frankreich, Deutschland, den USA und Kanada.
Fazit: Das Beispiel Argentinien zeigt, wie riskant es ist, sich von hohen Renditen in Schwellenländer locken zu lassen, die mit Schuldenproblemen kämpfen. Insbesondere wenn wie derzeit die Handlungsoptionen zur Schuldenrestrukturierung sinken und die internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet nicht mehr gegeben ist.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Liechtensteinische Landesbank AG

LLB berät gut, ist aber auf ein Produkt fokussiert

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Die LLB-Gruppe steht seit gut 160 Jahren für Stabilität und Sicherheit, erfährt der Kunde auf der Website des Instituts. Das soll weiterhin so bleiben, auch wenn sich die Bank einen neuen Markenauftritt gegeben hat und einen expansiven Kurs im Ausland (Deutschland und Österreich) fährt. Die Eigentumsverhältnisse der Bank sind stabil, was Vertrauen schafft: Das Land Liechtenstein, eins der wenigen Länder weltweit mit einem AAA-Rating, besitzt die Mehrheit von 57 Prozent der Aktien der Bank.
  • Immer eine Spur schlauer

Die FUCHSBRIEFE feiern 75. Geburtstag

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Am 23. September 1949 – genau heute vor 75 Jahren – erschien die erste Ausgabe der „Bonner Privat-Informationen“ – Ihnen besser bekannt als FUCHSBRIEFE. Der Verlag befand sich damals in der Kölner Straße 90 in Bonn. Wenig später zog Gründer Dr. Hans Fuchs in die Koblenzer Straße nach Bonn Bad Godesberg. Zu Ostern 1960 gab er den FUCHSBRIEFEN ihren heutigen Namen. Unser Brief ist also so alt wie die Republik. Ein Rückblick aus Anlass des Jubiläums „erdet“, findet Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Wirtschaft, Frieden, Zukunft: Wie die EU ihre Grundlagen verspielt

Scheitert Deutschland, scheitert die EU

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Die Europäische Union steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die wirtschaftliche Prosperität bröckelt, der Frieden ist bedroht, und Deutschlands Rolle als finanzstärkste Nation gerät ins Wanken. Immer neue Regulierungen und politisches Versagen schwächen die Union. Wenn Deutschland wirtschaftlich scheitert, droht auch das Ende Europas.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chancen für Anleger wegen Rezessionsbefürchtungen

Industriemetallpreise im Aufwind

Für kurz- und mittelfristig orientierte Anleger dürften die Rezessionsbefürchtungen eine Chance sein in Industriemetalle zu investieren. Denn die Zeichen stehen gut, dass die Preise bald wieder steigen werden.
  • Fuchs plus
  • Kryptohandel bei Bitpanda und Coinbase

Anleitung für das Krypto-Trading

Digitale Vermögenswerte wie Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH) können komfortabel über Kryptobörsen erworben werden. Der Vorgang ist unkompliziert und auch ohne Vorkenntnisse durchführbar. Fuchsbriefe erklärt den Ablauf anhand der von der BaFin lizenzierten Kryptobörsen Bitpanda und Coinbase.
  • Fuchs plus
  • Erdgas profitiert von dem Kaltwetterumschwung in den USA

Steigende Erdgaspreise voraus

Aufgrund des bevorstehenden Winters in den USA dürften die Erdgaspreise steigen. Bisher befanden sich die Preise auf einem Abwärtstrend, da die Lager gut gefüllt waren und die Winter sehr mild ausfielen.
Zum Seitenanfang