Währung ohne wirtschaftliches Fundament
Die japanische Wirtschaft hatte in den letzten Tagen eine Reihe schlechter Nachrichten zu verdauen. In erster Linie einen enttäuschenden Tankan. Er fiel in allen Größenklassen und Sektoren schwächer aus als im Vormonat. Und blieb auch unter den Erwartungen.
Die Lagebeurteilung verschlechterte sich im Index für alle Industrie-Unternehmen. Er fiel von 16 auf 7 Punkte. Der Einkaufsmanager-Index liegt mit 49,2 nach 48,9 Punkten weiter im Kontraktionsbereich. Der etwas stärkere Dienstleistungssektor (52 Punkte) sorgt für einen Gesamtindex, der mit 50,4 Punkten kaum mehr als Stagnation anzeigt. Die Industrieproduktion legte zuletzt im Monatsvergleich zwar um 1,4% zu. Sie konnte damit aber weder das Minus des Vormonats (-3,4%) ausgleichen, noch das insgesamt schwache Niveau (-1% zum Vorjahr) über den roten Strich heben.
Gleichzeitig weisen die Signale der privaten Nachfrage nach unten. Die Ausgaben der privaten Haushalte sind mit +1,7% zum Vorjahr nicht besonders stark. Die Umsätze der Einzelhändler liegen nur 0,4% über dem Vorjahresniveau. In dieser Konstellation sinkt auch die Investitionsneigung der Unternehmen. Der Ordereingang bei den Maschinenbauern lag zuletzt 5,5% unterm Vorjahresmonat. Schon der Vormonat lieferte mit -2,9% rote Zahlen. Trotz dieser schwachen Daten lässt die Notenbank BoJ unverändert die Neigung zu einer leichten Straffung vor allem vom Rentenmarkt her erkennen. So will sie das Bankensystem gegen die Folgen der Negativzinsen schützen.
Fazit: Diese Geldpolitik wird den Yen trotz schwächelnder Wirtschaft stärken.