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Euro kommt unter Druck

Währungen der zweiten Reihe trumpfen auf

Euro kommt unter Druck. Copyright: Pexels
Manchmal sind es die Kleinen, die die Großen unter Druck setzen. Das wird der Euro in den nächsten Monaten zu spüren bekommen. Denn während die EZB ihre geldpolitischen Zügel weiter sehr locker lässt, ziehen diverse Länder ihre Leitzinsen schon an. Das wird die Währungen noch kräftiger in Bewegung bringen.

Der Euro wird in den nächsten Monaten insbesondere gegen kleinere Währungen aus der zweiten Reihe unter Druck kommen. Der Auslöser ist in allen Fällen derselbe: Etliche Notenbanken reagieren auf steigende Inflationsraten und heben die Leitzinsen an. 

Kleine Notenbanken heben die Zinsen an

Jüngstes Beispiel für eine Leitzinsanhebung ist Norwegen. Die Norges Bank hat als erste in den G10 die Leitzinsen von 0% auf 0,25% erhöht. Die Notenbank versucht damit die Gratwanderung zwischen fortgesetzter Konjunkturstützung und dem sanften Einbremsen der Inflationsraten.

Die Norwegische Krone hatte diesen Schritt in den vergangenen Tagen schon antizipiert und ist auf 10,08 EUR|USD gestiegen. Hier stößt die NOK an einen starken technischen Widerstand. Allerdings dürfte die Zinserhöhung die Krone in den kommenden Monaten noch weiter antreiben. Denn auch der Ölpreis zieht weiter an und wird den Kurs der NOK zum Euro weiter hochziehen.   

Zinsdynamik in Russland

Zinsdynamik gibt es auch in Russland. Die russische Zentralbank hat erneut die Leitzinsen angehoben, auf inzwischen 6,75%. Das war die fünfte Zinserhöhung in diesem Jahr. Sie trägt damit der hohen Inflation Rechnung, die derzeit offiziell bei 6,74% liegt.

Mit diesen Zinsschritten schiebt die Notenbank den Rubel gegenüber dem Euro allmählich an. Der Rubel wird darum weiter Rückenwind gegenüber der Gemeinschaftswährung bekommen. Der Euro drückt schon heftig auf die wichtige Unterstützung von 85 EUR|RUB. Wir gehen davon aus, dass diese Unterstützung zerschlagen wird und der Euro in Richtung 80 Rubel fällt. Für diesen Schub sprechen auch im Rubel die steigenden Öl- und Gaspreise.

Großbritannien ist der nächste Zinserhöhungs-Kandidat

Die nächste kleine Währung, die von einer Zinserhöhung profitieren könnte, dürfte das britische Pfund sein. Schon im November könnte die Bank of England (BoE) einen Zinsschritt machen.

Innerhalb der BoE nimmt zudem die Zahl der Mitglieder zu, die einen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm fordern. Das Programm läuft zwar ohnehin zum Jahresende aus. Aber ein früherer Exit ist dennoch möglich. Beide Schritte dürften dem Pfund gegenüber dem Euro Rückenwind geben. Allerdings ist die technische Unterstützung bei 0,8450 EUR|GBP sehr stark. 

Fazit: Der Euro wird gegenüber kleineren Währungen unter Druck kommen, weil die Notenbanken in anderen Ländern die Leitzinsen anheben. Im Aufwind sind der Rubel, die Norwegische Krone und demnächst das Pfund.

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