Währungshüter gehen Mittelweg
Im Zinsanhebungs-Spektrum der Notenbanken nimmt die Bank of England eine Position im Mittelfeld ein. Sie wird aller Voraussicht nach am 02.02. den Leitzins um 50 Basispunkte erhöhen und ist damit unterhalb der Raten von etwa Federal Reserve, Norges Bank oder der Reserve Bank of Australia. Anders als die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Reserve Bank of New Zealand nimmt sie aber auch keine Erhöhung um 75 Basispunkte vor.
Differenziertes Bild
Die Entwicklung des Britischen Pfund wird dadurch maßgeblich beeinflusst. Zu Währungen mit "taubenhafteren" Geldhütern (USD, NOK, AUD, CAD) sehen FUCHS-Devisen Aufwärtspotenzial für GBP. Anders bei bei "falkenhafteren" Notenbanken (Euro, NZD). Neutral sind wir zum geldpolitisch gleichgerichteten Schweizer Franken.
Konjunkturell sieht es bei den Briten weiter mau aus. Zwar war die UK-Wirtschaft zum Jahreswechsel robuster als erwartet. Das BIP legte im November aber nur um magere 0,1% zu. 2023 scheint bisher aber im besten Fall eine Nullrunde zu werden. Damit ist Großbritannien das G7-Schlusslicht. Die Inflation ist im Dezember nur leicht von 10,7% auf 10,5% gefallen. Auch das ein Indiz dafür, dass die Notenbank den Leitzins weiter hochziehen muss.
Chancen bei britischer Getränke-Aktie
Für Euro-Anleger ist das GBP damit allenfalls als Beimischung aus Diversifikationszwecken interessant. Auch Briten-Anleihen sind wenig attraktiv. Am Aktienmarkt können Anleger selektiv nach Chancen suchen. Interessant ist die Frage, wer von einem schwachen Dollar (Importeure) und von einem starken Euro (Exporteure) profitiert. Ein solches Unternehmen ist z.B. Coca-Cola European Partners (ISIN: GB 00B DCP N04 9). Das Unternehmen ist der größte unabhängige Abfüller von Getränken der Coca-Cola Company und betreibt 50 Abfüllanlagen in Europa. Als relativ wenig konjunktursensitives Unternehmen sehen wir hier die Risiken gut begrenzt.Fazit: Das Britische Pfund erholt sich allmählich wieder.
Hinweis: Auf Dividenden britischer Aktien entfällt keine Quellensteuer. Das dürfte einige der Insel-Unsicherheiten kompensieren.