Währungsrisiken beim Yen voraus
Die japanischen Währungshüter reden ihren geldpolitischen Schwenk hin zu einer vorsichtigen Straffung klein. Indes lässt sich ihr erklärtes Ziel, die heimischen Banken vor einem Ausbluten im Nullzinsumfeld zu schützen, nur durch eine Erhöhung der Zinsen erreichen. Bereits das spricht für einen leichten Aufwertungstrend des Yen. Hinzu kommt mittlerweile aber auch die Inflationsdifferenz, die eine laufende nominale Aufwertung des Yen erfordert.
Die Inflationsraten bei Dollar und Euro liegen inzwischen bei 2% und darüber. In Japan verharren sie immer noch unter 1%. Abweichungen der Devisenkurse von der Kaufkraft-Parität sind nicht ungewöhnlich. Aber auf längere Sicht folgen die Kurs-trends den Kaufkraftdifferenzen. Die Anpassungszeiträume sind zwar zuweilen lang. Doch sind sie deshalb nicht unwichtig. Hier entstehen Währungsrisiken!
Fazit: Der Yen wird zum Dollar eher wieder nach oben tendieren. Daher müssen Carrytrades (bzw. die Break-Even-Punkte) genau beobachtet und es muss gegebenenfalls schnell gehandelt werden.
Empfehlung: Keine langfristigen Verpflichtungen in Yen, sofern diese nicht durch entsprechende Yen-Zuflüsse abgesichert sind.