Wann kommt die nächste Bitcoin-Rally?
Verzehnfachung des Preises alle zwei Jahre: So entwickelte sich der Bitcoin als führende Kryptowährung bisher. Und noch immer macht diese Währung, die am 3. Januar 2009 erstmalig in Umlauf kam, rund 65% der Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen aus. Die letzte Verzehnfachung des Preises gab es Ende 2017. Da stieg der Bitcoin von zuvor rund 1.000 US-$ auf dann rund 10.000 US-$, zeitweise in den Spitzen sogar auf fast 20.000 US-$.
Extremer Wertzuwachs wäre weiterhin nötig. Denn obwohl unter den Kryptowährungen ein Riese, ist Bitcoin in der Welt des Geldes insgesamt ein Zwerg. Er macht nicht einmal ein Tausendstel des Finanzvermögens weltweit aus. Wenigstens 10% Marktanteil müsste er aber erreichen, um nach der Faustregel für Netzwerkgüter wie Geld eines ist, eine kritische Nutzermasse und damit langfristig selbst tragende Effekte zu erreichen.
Preisanstieg bis Ende 2019 ist ausgeblieben.
Eine Verzehnfachung des Preises wäre wieder zu erwarten gewesen, wäre es weiter gegangen wie bisher. Ein solches exponentielles Wachstum ist üblich für Innovationen, die erstmalig den Markt durchdringen, erst recht für Netzwerkgüter. Auch wenn Preise von zeitweilig über 10.000 US-$ je Bitcoin im Februar noch hoffnungsvoll auf einen Ausbruch nach oben stimmten – mit der Corona-Krise ist im März auch der Bitcoin-Kurs eingebrochen.
Corona-Krise zeigt: Bitcoin ist noch kein Geld.
Das Zeug zur "Zigarettenwährung" hat Bitcoin noch nicht. Zur Ersatzwährung in Notzeiten also, wie es Gold und Silber sind, oder begehrte Lebensmittel, wie sie im Nachkriegsdeutschland bei Hamsterkäufen auf dem Land durchaus Einsatz fanden.In der Krise sehnen sich die Menschen nach praktischen Währungen, die jeder leicht anfassen, sehen, prüfen, handhaben kann. Selbst Toilettenpapier, haltbar, homogen, teilbar, etc. und mittlerweile auch selten, scheint die Wertaufbewahrungsfunktion als „Geld“ jetzt besser zu erfüllen.
Letzte Hoffnung? Mai-Erwartung der BayernLB.
Die Bayerische Landesbank sagt dennoch für Mai einen (rechnerischen) Kurs von 90.000 US-$ voraus. Denn im Mai steht wieder ein Halvening an; d.h. die Menge der Bitcoins, die „Miner“ in Form eines stetig abnehmenden, gegen null tendierenden Geldmengenwachstums für das Verarbeiten von Transaktionen erhalten, halbiert sich dann wieder. Somit verbessert sich der Stock-to-Flow-Wert auf 53. Das ist die Menge des jährlichen Zuwachses geteilt durch die vorhandene Menge an Bitcoins. Je höher dieser Wert, also je geringer der Mengenzuwachs, desto seltener und wertvoller, so das Kalkül. Zum Vergleich: Für Gold liegt dieser Wert bei 58; also etwa genauso hoch. Alle Bitcoins zusammen müssten dann also in etwa so viel wert sein, wie alles Gold. So jedenfalls kommt die BayernLB auf ihre Kursprognose für Mai.