Weiter freundlich
In der Eurozone sind keine großen Risiken für die Konjunktur erkennbar. Es geht weiter aufwärts. Interessant ist der Blick auf die Inflationsrate.
In der Eurozone sind keine großen Risiken für die Konjunktur erkennbar. Es geht weiter aufwärts. Die Industrieproduktion legte zuletzt ebenso zu – um 3,2% – wie die Umsätze der Einzelhändler (+2,6%; alle Daten jeweils zum Vorjahr). Beides liegt im Rahmen der Erwartungen. Der für die Eurozone – namentlich Deutschland – wichtige Außenhandel liefert ebenfalls weitere Zuwächse: Die Exporte nahmen um 6,1%, die Importe um 8,2% zu. Entsprechend gut sind auch die Stimmungsindikatoren sowohl für die Einzelstaaten wie für Euroland insgesamt.
Einkaufsmanager auf Expansionskurs
Auch die Einkaufsmanager-Indizes deuten weiter auf Expansion. Sie lagen zuletzt durchgängig über 55 Punkten. Das ist eindeutig im Expansionsbereich und zudem auch jeweils etwa einen vollen Punkt über den Erwartungen.
Bemerkenswert ist zudem, dass zuletzt Frankreich und Italien mit positiven Überraschungen hervorstachen. Dort läuft es noch ein bisschen besser als in Deutschland und Spanien. Allerdings unterstreicht nicht zuletzt die aktuelle Prognose der Forschungsinstitute für Deutschland mit dem nach oben revidierten Wachstum, dass sich die hiesige Wirtschaft bis auf Weiteres keine Sorgen zu machen braucht.
Selbst die Inflationsrate hat sich mittlerweile mit 1,5% nicht allzu weit vom Ziel (2%) entfernt etabliert. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel beträgt 1,2%. Auch hier droht kein großer Schaden mehr. Von daher dürfte lediglich der unzeitige Auftrieb des Euro die EZB vorerst daran hindern, das Ankaufprogramm weiter zu verringern. Aber auch in diesem Punkt dürfte um die Jahreswende eine Neuorientierung stattfinden. Einen direkten Zinsschritt halten wir frühestens im letzten Quartal 2018 für wahrscheinlich.
Fazit: Der Euro dürfte derzeit seine ganze Stärke ausspielen. Wir erwarten eine Korrektur nach unten.