Wie Donald Trump auf den Dollarkurs drückt
Das Zins-Dilemma der Fed wird immer deutlicher. Denn auch die jüngsten Zahlen aus den USA deuten auf einen robusten Wachstumstrend hin. Die Indizes der FED-Banken in Philadelphia („Phily-FED") und New York (Empire State) belegen dies klar. Damit sind Zinssenkungen sachlich nicht gut zu begründen. Sie werden aufgrund des von Präsident Donald Trump erzeugten Drucks auf die Währungshüter aber wohl trotzdem kommen. Der selbst verschuldete wirtschaftliche Schaden durch den Handelskonflikt mit China schlägt natürlich auf die US-Wirtschaft zurück. Auf längere Sicht dürfte aber die Politik des Präsidenten für einen Vertrauensverlust der Anleger sorgen. Dieser wird den Dollar substantiell schwächen.
Trump unterminiert das Vertrauen in die Unabhängigkeit der US-Währungshüter. Er manipuliert kräftig die Dollar-Kurse, indem er den Greenback gezielt herunter redet. Zudem wird der Konflikt mit China zur Belastung für den Dollar. Denn Trump hat kaum Chancen, diesen zu „gewinnen". Chinas Regierung kann ihrer Bevölkerung mehr Härten zumuten als Trump den US-Bürgern. Gleichzeitig hat Trump jüngst Bedingungen für ein Handelsabkommen mit China gestellt, die ebenso unannehmbar sind wie die Verquickung der Handelsgespräche mit dem Konflikt in und um Hongkong. Chinas starker Mann Xi Jingping wird dem keinesfalls nachgeben. Denn damit würde er sein Gesicht und seine Macht verlieren. Der Konflikt wird sich daher noch lange hinziehen und wachsende Teil der Industrie zusätzlich belasten.
Auch die US-Industrie sendet Schwächezeichen. Die Produktion war in drei der letzten fünf Monate rückläufig. Die Stärke der US-Wirtschaft ist der Konsum. Trotz der negativen Effekte auf das Einkommen expandiert er weiter. Wie weit die von der inversen Zinsstruktur ausgelösten Rezessionsängste zutreffen, wird sich in den kommenden Wochen erst noch zeigen.
Fazit: Der Dollar sollte trotz der genannten Belastungen zum Euro zunächst stabil bleiben.
Empfehlung: Anlagen empfehlen sich eher in Dollar-Papieren der Emerging Markets (siehe Artikel Argentinien), ggf. finanziert über das schwächelnde britische Pfund.