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EZB: Zinssenkungen trotz steigender Inflation

Wieder negativer Realzins in der Eurozone

Die Inflationsraten in den USA und in Europa steigen und entfernen sich wieder von den Notenbankzielen. Die US-Fed wird darauf reagieren, den Zinssenkungspfad verlassen. Die EZB wird weiter auf dem Pfad wandeln. Darum werden die Realzinsen in Europa bald wieder negativ sein. Darüber könnte der Euro noch stolpern.
In den USA und Europa kündigen sich Inflations-Drehs an. Sowohl in den USA als auch in Europa steigen die Inflationsraten wieder an. Das ist nur für uninformierte Beobachter eine Überraschung. FUCHS-Devisen hatte diese Entwicklung jedenfalls erwartet und prognostiziert. Denn es war absehbar, dass in der Heiz-Saison im Herbst und Winter zumindest die Energiepreise wieder stark anziehen werden. Das zeigt sich jetzt z.B. beim Gaspreis.

Inflations-Rallye zum Jahresende

Zum "Jahresende werden wir nun eine Infllations-Rallye" sehen. Zu dieser Einschätzung kommt gerade die Commerzbank in einem aktuellen Research. Im Euroraum dürfte die Inflation wieder deutlich angesprungen sein und sich vom Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) nach oben absetzen. Das liegt nach wie vor bei 2% (im langfristigen Trend). Die aktuelle Inflationsrate in der Eurozone dürfte aber wieder auf 2,4% angestiegen sein. Bis zum Jahresende erwartet die Commerzbank sogar eine Inflationsrate von 2,5% in der Eurozone. 

Auch in den USA ist ein neuer und kräftiger Anstieg der Inflationsrate (+0,3 Prozentpunkte) zu sehen. Die in der nächsten Woche kommenden Zahlen dürften eine US-Inflationsrate von 2,3% ausweisen. "Noch weniger dürfte der Fed gefallen, dass auch bei der für den Trend maßgeblicheren Kernrate, bei der die volatilen Preise von Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet sind, ein Plus von 0,3% zu erwarten ist. Hier würde die Vorjahresrate sogar von 2,7% auf 2,8% klettern", so die CoBa.

Zentralbanken unter Druck

Mit diesen Zahlen kommen die Zentralbanken wie erwartet unter Druck. In den USA ist eine Fortsetzung des Zinssenkungskurses kaum noch zu rechtfertigen, zumal die US-Wirtschaft weiter robust läuft. In Europa ist die Lage für die EZB noch vertrackter. Denn die Inflationsrate würde Zinssenkungen verbieten. Aber angesichts der wirtschaftlichen Schwäche und der überbordenden Staatsschulden wären weiterer Zinssenkungen eine denkbare Stützungsmaßnahme. 

Wir erwarten, dass die Notenbanken in den USA und Europa unterschiedliche Pfade beschreiten werden. In den USA wird die Fed den Zinssenkungspfad spätestens 2025 verlassen. Die EZB wird weiter auf ihm wandeln. Das wird dazu führen, dass der Realzins in der Eurozone bald wieder negativ ist. Das wird zusätzlichen Druck auf den Euro ausüben. 
Fazit: In der Eurozone sind negative Realzinsen bald wieder an der Tagesordnung. Die EZB wird die Zinsen entgegen dem Inflationstrend weiter senken. Der kurzfristige Druck auf den Euro wächst, der Kurs wird in Richtung Dollar-Parität fallen. Die EZB erfüllt ihren Auftrag (Geldwertstabilität) nicht und forciert die finanzielle Repression.
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