Yen-Krise
Superschwacher Yen und negative Handelsbilanz sind akute Vorzeichen auf eine drohende Finanzkrise in Japan.
Der Yen hat erstmals seit dem Sommer 2007 wieder die Marke von 120 zum Dollar erreicht. Zum Euro sind die 150 in Reichweite. Hinter dieser massiven Währungsschwäche steckt neben dem Ankaufprogramm der Notenbank für Staatstitel auch das Handelsdefizit Japans. Die einstige Exportnation liefert seit 2010 nur noch rote Zahlen im Außenhandel. Allein die ersten zehn Monate dieses Jahres haben ein Defizit von umgerechnet über 70 Mrd. Euro produziert. Das ist auf den ersten Blick eine große Überraschung. Denn die massive Abwertung des Yen hätte längst zu einer signifikanten Verbesserung der Handelsbilanz führen müssen. Das Ergebnis unterstreicht, dass Japans Probleme tiefer verwurzelt. Sie sind nicht über eine Preis- (Kurs-) -anpassung zu lösen. Dieser Absturz des Yen wirkt wie ein Vorgeschmack auf die kommende Finanzkrise.
Fazit: Sobald das Doppeldefizit (Staat und Außenhandel) nicht mehr aus eigener Kraft gedeckt werden können, also ausländische Finanziers gebraucht werden, wird die Krise virulent.