Yen wie gewünscht mit struktureller Schwäche
Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda glaubt, dass die japanische Inflationsrate frühestens 2023 die 2%-Marke erreicht haben wird. Die Inflation sei in Japan zwar nicht so stark wie in Europa oder den USA. Die darunter liegende Inflationsdynamik sei jedoch beachtlich. Aktuell liegt die Geldentwertungsrate bei -0,3%. Im April waren es noch -1,1%. Klar ist auch: Wenn die Preissteigerung vor allem in den USA als wichtigstem Handelspartner hoch bleibt, kann sich Nippon dem Sog nicht entziehen.
Die ersten Wende-Töne werden angestimmt
Die Bank of Japan bereitet damit allmählich die Märkte auf ihre geldpolitische Wende vor. Kuroda ergänzte, dass die BoJ alles daran setzen werde, um das 2%-Ziel schleunigst zu erreichen. Vorerst geht es also "ultralocker" weiter – die Diskussion wird wohl in zwei Jahren wieder Fahrt aufnehmen.
Damit dürfte die BoJ die letzte der "großen" Notenbanken sein, die die Liquidität verknappt. Das wird den Yen weiter strukturell schwächen – genau das was Nippons Notenbanker wollen, um die japanische Exportwirtschaft zu stützen. Für den langfristigen Investor ist der Yen damit allenfalls als sicherer Hafen interessant.
US-Dollar scheitert am Widerstand bei 110
Der Dollar hat es entgegen den Erwartungen nicht geschafft die 110er-Marke zu überwinden. Er prallte auf 109,3 zurück. Das Kursmomentum des Dollars zum Yen ist damit verpufft. Für die kommenden Wochen erwarten wir mangels ersichtlicher Impulsgeber eine Seitwärtsbewegung. Zwischen 109,2 und 110. Agile Trader können diese Range gut für sich nutzen.
EUR|JPY abwärts
Deutlich abwärts ging es auch zuletzt beim Paar EUR|JPY. Notierte das Paar am 7.9. noch bei 130,5, liegt der Kurs inzwischen wieder unter 129. Die nächste Unterstützung für das Paar liegt bei 128,4. Bis zu dieser Marke wird der Kurs wohl noch getrieben werden – dann steht eine Richtungsentscheidung an.
Fazit: Die ultralockere Geldpolitik ist weiter "big in Japan". Anlagen in den Yen bieten sich eher für agile Trader an.