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EZB kocht Euro weich

Zeichen stehen auf Stagflation

Stagnation und Inflation - das sind die beiden Vorzeichen für Europa zu Beginn des Jahres 2025. Die Wirtschaftsaussichten bleiben trübe, die Inflationsraten ziehen wieder an. Die EZB wird dennoch weiter die Zinsen senken und den Euro damit allmählich "weichkochen".

Die Zeichen in Europa stehen au Stagflation. Darauf deuten aktuelle Zahlen hin. Deutschland hat 2024 das zweite Rezessions-Jahr erlebt. Das BIP schrumpfte im vierten Jahr der Ampel-Koalition (und seiner rot-grünen Reste) um 0,2%. Im Jahr 2023 betrug der Rückgang 0,3%. Geschuldet ist das vor allem den nach wie vor deutlich höheren Energiepreisen. 

Für 2025 ist nur eine müde Konjunkturerholung zu erwarten. Erst im November haben die Wirtschaftsweisen ihre Wachstumserwartung auf +0,4% mehr als halbiert. Die bisherigen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) werden die Wirtschaft zwar stützen. Ihr Effekt dürfte aber erst ab Mitte des Jahres anfangen zu greifen. Die hohen Energiepreise bleiben dennoch weiter ein Bremsklotz.

Geringes Wachstum, hohe Inflation

Trotz des anämischen Wachstums bleibt die Inflation hoch - und zu hoch für die EZB. Die Inflationsrate in der EU ist zum Jahresende sogar wieder auf +2,5% gestiegen. In Deutschland ist die Inflationsrate auf +2,6% gestiegen. Die Teuerungsrate ist damit den dritten Monat in Folge gestiegen. Das führt dazu, dass wieder mehr Unternehmen Preiserhöhungen am Markt durchsetzen wollen, so das Ergebnis einer ifo-Befragung.

Im Economic Experts Survey, einer vierteljährlichen Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, erwarten Experten international anhaltend hohe Inflationsraten. Im globalen Durchschnitt soll die Geldentwertung in diesem Jahr 3,9% betragen. Für Deutschland erwarten die Experten für 2025 eine Inflationsrate von 2,4%, für Österreich 2,5% und für die Schweiz 1,2%. 

Weltweit steigende Inflation

Wichtig: Vor allem in Nordamerika sind die Inflationswartungen gestiegen. Für das Jahr 2025 erwarten die Experten 2,6% Inflation. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als in der Umfrage im Vorquartal. Für das Jahr 2026 werden sogar 2,8% für das Jahr 2028 dann 2,9% Inflation in Nordamerika kalkuliert. Unterstrichen wird das ungemütliche Szenario durch den steilen Renditenanstieg in den USA oder auch UK.

Die EZB wird die Zinsschraube dennoch weiter nach unten drehen. Darauf deuten die jüngsten Sitzungsprotokolle hin. Was die Konjunktur stützen soll, wird zugleich dafür sorgen, dass die ohnehin zu hohe Inflation nicht gebremst wird. Unsere Befürchtung, die wir hier schon lange äußern, wird damit Realität. Die EZB agiert vor allem mit Rücksicht auf die europäischen Staatshaushalte und fährt einen zu laxen Zinskurs.

Fazit: Die EZB liegt erneut "hinter der Kurve", vor allem aus politischen Gründen. Strategische Anleger sollten das Stagflations-Szenario im Hinterkopf behalten. Der Euro wird in diesem Umfeld weicher. Als Gläubiger von Euro-Staatsanleihen sollten Sie sich "warm anziehen".
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