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EZB hat die Leitzinsen gesenkt

Zentralbank könnte Inflations-Jojo anstoßen

Die Leitzinssenkung der EZB ist ein Versuch, die Disinflationierung in der Eurozone zu steuern. Das ist riskant. Denn die EZB stützt die ohnehin schon anziehende Wirtschaft zusätzlich. Das könnte den ebenfalls schon wieder steigenden Inflationsraten einen neuen Schub geben. So könnte ein Inflations-Jojo angestoßen werden.
Die EZB versucht, den Disinflatoinsprozess zu steuern. Das ist das Signal, das von der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag ausgeht. Denn obwohl die Inflationsraten in der Eurozone zuletzt sogar wieder gestiegen sind (akt. 2,6% in Europa, 2,4% in Deutschland) hat die EZB den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25% abgesenkt. 

Die Währungshüter tappen mit Blick auf die Entwicklung der Inflationsrate aber weiter im Dunkeln. Das zeigen ihre Aussagen nach dem Statement. EZB-Chefin Christine Lagarde erklärte, dass die Inflationsgefahr weiterhin nicht gebannt sei. Der Preisdruck lasse zwar nach. Die Inflation werde aber bis weit ins Jahr 2025 hinein über dem Zielwert der Geldpolitiker (2%) liegen.

Zinssenkungs-Schwalbe oder neuer Trend?

Ob der Zinsschritt schon eine Trendwende war, bleibt noch abzuwarten. Über weitere Zinssenkungen wird die Zentralbank nach Datenlage entscheiden. Verstetigt sich der Preisanstieg wieder - was nicht unwahrscheinlich ist - dürfte es schwer für die Geldhüter werden, gute Begründungen für weitere Zinsschritte nach unten zu finden. 

Die EZB hält aber die Spekulation über weitere Zinssenkungen aufrecht. An den Märkten gibt es Beobachter, die noch 2024 mit zwei weiteren Zinssenkungen rechnen. Die könnten die Zinsen dann auf ein Niveau von 3,75% hinabschleusen. Für dieses Szenario (z.B. von PIMCO) spricht, dass die EZB auch denn von der Zinsseite her restriktiv ist, wenn die Leitzinsen deutlich über der Inflationsrate liegen. Zugleich könnte die Zentralbank mit der Zinsreduktion der Wirtschaft aber neue Auftriebskräfte geben. 

Zinskurve flacht ab

Die Zinskurve dürfte sich daher in den nächsten Monaten aufstellen und vor allem am langen Ende anheben. Denn die sinkenden Zinsen werden die Konjunktur stützten. Angesichts einer deutschen Rendite von 2,55% gibt es hier mehr Spielraum nach oben als nach unten. Hinzu kommt, dass mit einer sich belebenden Konjunktur auch die Inflation neue Impulse bekommen wird. Die kurzfristigen Zinsen in Deutschland liegen bei 3,55% ohnehin schon recht tief.  

Der Euro behält sein leichtes Aufwärts-Momentum. Denn in den USA sind die Renditen zuletzt kräftig gefallen und von 4,80% auf aktuell 4,30% zurückgegangen. Das scheint für die konjunkturelle Lage angemessen. Einen Schub dürften die US-Renditen erst wieder machen, wenn auch die Fed die Zinsen senkt und so die Konjunktur wieder anschiebt. Danach sieht es mindestens in den Sommermonaten bisher nicht aus.     

Fazit: Die EZB versucht, den Prozess der Disinflationierung zu steuern. Sie stützt damit die Konjunktur bereits ab, läuft aber Gefahr, ein Inflations-Jojo in Schwung zu bringen.
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