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FUCHS-Devisenprognose im Mai 2021

Zinsdifferenzen zerren an Währungen

Zinsdifferenzen zerren an Währungen - vor allem der Yen bekommt das zu spüren. Copyright: Pixabay
Auf den Zins- und Währungsmärkten verschieben sich die Gewichte. Gegenüber der Vormonatsprognose haben wir insbesondere die Zinserwartungen neu justiert. Den großen Optimismus der in Euro-Dollar steckt, teilen wir so nicht.

Märkte nehmen Entwicklungen vorweg. An den Währungsmärkten machen die Zinsdifferenzen und die unterschiedlichen Erwartungen zu deren Entwicklung die Kurse. Das wird am deutlichsten sichtbar beim Blick nach Japan. In Nippon werden die Zinsen noch lange am Boden bleiben, die Notenbank bleibt expansiv. Dem gegenüber bekommen die USA, danach Europa, eine Aufwärtsperspektive bei den Zinsen und Renditen. Aus diesem Grund schwächelt der Yen – und zwar gegen Euro und Dollar.

Infolge der wachsenden Zinsdifferenz zugunsten ist EUR|JPY über 130 gesprungen. Die Überwindung dieser Hürde hat neue Aufwärtsdynamik entfesselt. Sie hat das Währungspaar bereits auf 132 EUR|JPY getrieben. Diese Bewegung dürfte sich weiter fortsetzen. Im Zuge einer technischen Korrektur könnte das Währungspaar zurückfallen. Es sollte aber nicht wieder unter 130 EUR|JPY absinken. Geschähe dies, würde der Yen wieder in die Vorhand kommen.

Yen wird schwach

Auch der Greenback ist gegen Nippons Währung wieder stärker geworden. USD|JPY ist zwischenzeitlich bis 108 zurückgefallen. Die Marke hat aber gehalten und der Dollar dreht mit dem gegenüber Japan wachsenden Zinsvorsprung nun wieder hoch. Von aktuell 109 USD|JPY sollte es bis gut 111 USD|JPY gehen. 

Bei EUR|USD fällt auf, dass der Euro weiter erstarkt – was etwas verwunderlich ist. Zumindest deutet es auf viel konjunkturellen Optimismus im 3. Quartal hin. Das Währungspaar setzt sich wieder nach oben ab und peilt das obere Ende der von uns avisierten Range an. Das liegt bei 1,23 EUR|USD. Wir gehen davon aus, dass die Gemeinschaftswährung dieses Niveau im zweiten Quartal nicht mehr überspringen wird. Denn der Euro ist (noch) nicht aus sich heraus stark. Nach dem Big-Mac-Index zu urteilen, dürfte der Euro sogar noch immer eine Überbewertung zum Dollar ausweisen. Die Zinsdifferenz spricht weiter für den Dollar.

Der Euro ist aber nicht stark

Dass der Euro nicht stark ist, wird beim Blick auf EUR|CHF (akt. 1,1033) und auch auf EUR|GBP (akt. 0,87) sichtbar. Gegenüber beiden Währungen kommt die Gemeinschaftswährung seit geraumer Zeit nicht über eine müde Seitwärtsbewegung hinaus.

Und auch gegenüber dem chinesischen Yuan geht es unter dem Strich nur seitwärts. EUR|CNY läuft wieder ganz sanft auf 7,88 zu. Aber auf diesem Niveau liegt erst einmal ein technischer Deckel auf dem Kurs. Schließlich läuft die chinesische Wirtschaft deutlich dynamischer als die europäische. Tiefer als 7,80 EUR|CNY dürfte es aber auch nicht abwärts gehen.

Zinsen aufwärts

Bei den Zinsen greifen wir insbesondere bei unserer US-Prognose ein. Die Inflation in den USA tendiert in Richtung 3%. Darum bleibt der Aufwärtsdruck am langen Ende auf Jahressicht bestehen. Wir sehen die Zinsen klar in Richtung 2%, auf Jahressicht auch ein Stück darüber hinaus steigen. Die Fed wird dagegen die Füße so lange wie möglich still halten. Daher belassen wir die kurzfristigen Zinsen in der bisherigen Bandbreite. Insgesamt wird die US-Zinsstruktur damit relativ steil.

Fazit: Der Aufwärtstrend bei den Inflationsraten und Zinsen setzt sich fort. Er ist am dynamischsten in den USA, gefolgt von Europa und dann Japan. Darum schwächelt der Yen, während der Euro noch erstaunlich stabil ist. Er hat sein Kurspotenzial für das zweite Quartal aber fast ausgereizt.

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