Zinsen rauf und geschönte Statistiken
Indonesien: Zinsen rauf
Die Notenbank Indonesiens sah sich zum Handeln gezwungen und erhöhte ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte auf jetzt 3,75%. Zur Begründung verwiesen die Währungshüter auf die stark gestiegenen Risiken im internationalen Umfeld und das Ziel, den Außenwert der Rupiah stabil zu halten.
Türkei: Noch eine kleine Zinserhöhung
Die türkische Notenbank hat den Satz für die Spitzen-Refinanzierung („Spätliquidität") um weitere 3 Prozentpunkte auf jetzt 16,5% angehoben. Den zentralen Zins (einwöchiger Repo-Satz) hat sie aber unverändert bei 8% belassen. Das scheint unzureichend, da die letzte monatliche Inflationsrate (April) 1,87% betrug, was aufs Jahr hochgerechnet bereits über 20% ergibt. Legt man die letzten sechs Monate zugrunde, ergeben sich immer noch rund 14% Inflation aufs Jahr.
Brasilien: Arbeitslosenstatistik täuscht
Die offizielle Arbeitslosenstatistik Brasiliens unterstreicht das aktuelle Problem der Wirtschaft des Landes. Denn es gibt offenbar starke Verdrängungseffekte durch die Wirtschaftskrise, die die statistisch erfasste Nachfrage verringert – mit dem Effekte dass die ausgewiesene Arbeitslosenquote niedriger ausgewiesen wird. Rechnet man diese Effekte heraus, hat die derzeit regierende Koalition kaum nennenswerte Erfolge erzielt. Damit dürften deren Chancen auf eine Bestätigung samt Fortsetzung der Stabiliserungspolitk geringer sein, als bislang angenommen.