Zinspolitik: Alles ist relativ
Von konsequenter Inflationsbekämpfung sehen wir jedenfalls angesichts von Preissteigerungsraten von zuletzt 7% in den USA nicht viel (Deutschland 5,3%). Ein auf März vorgezogener Zinsschritt von 25 Basispunkten – vom Leitzins-Nullpunkt – kann daran nichts ändern.
Hoffen, dass sich Probleme von selbst erledigen
Offenbar hoffen die Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks immer noch, das Phänomen Inflation werde doch noch von allein abklingen, wenn sich die Wirtschaft normalisiert habe. Und in der Tat hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumserwartung für die Weltwirtschaft für 2022 gerade um einen halben Prozentpunkt gegenüber dem Herbst 2021 von 4,9% auf 4,4% abgesenkt.
Doch Probleme erledigen sich so gut wie nie von selbst. Wir glauben daher, dass die Prognostiker „hinter der Kurve“ sind. Die jüngsten Daten aus Pessimismus-Land Deutschland zu Geschäftsklima und Exporterwartungen deuten genau darauf hin. Die Variable heißt Omikron bzw. Corona. Würde die Politik noch einmal die Zügel anziehen (müssen), dann träfe das die Konjunktur. Danach aber sieht es nicht aus.
Fazit: Die Zinspolitik ist weiterhin zu lasch, um die Inflation wirksam zu dämpfen. Die Geldmenge bleibt vorerst hoch. Nicht nur deshalb bleiben Edelmetalle und Kryptowährungen eine gute Anlage.