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EZB orientiert sich an zu großen Erwartungen zur Lohnentwicklung

Zu optimistische Inflations-Hoffnungen

Die Entwicklung der Löhne ist ein wesentlicher Faktor für die Erwartung der Inflationsentwicklung. Die Europäische Zentralbank orientiert sich beim Blick nach vorn an Lohn-Tracker. Allerdings scheinen diese nicht sehr aussagekräftig zu sein und eine zu starke Abschwächung der Lohndynamik zu signalisieren. Das würde die EZB auf einen falschen Zins-Pfad führen.
Die EZB wird in der nächsten Woche die Zinsen senken - und damit der Marktentwicklung entgegen laufen. Das erwartet auch die Commerzbank in einem brandaktuellen Research. CoBa-Chefvolkswirt Jörg Kramer erwartet, dass die Europäische Zentralbank ihren Zinsschritt nach unten mit "einem nachlassenden Lohndruck" begründen wird. Damit seien die Geldhüter aber auf dem falschen Dampfer.

Signalisieren die Lohn-Tracker der EZB zu positiv?

Kramer argumentiert, dass die Modelle der EZB die Lohnerhöhungen unterschätzen. Aktuelle Daten deuten zwar auf eine geringere Aufwärtsdynamik in den wichtigen europäischen Ländern hin. Allerdings bezweifelt Kramer, dass der Lohndruck in der zweiten Jahreshälfte so stark nachlassen wird, wie die EZB erwartet. Das liege in der Konstruktion der vorausschauenden Lohn-Tracker, auf die sich die EZB verlässt. Die haben aber auch in der Vergangenheit die reale Lohnentwicklung oft unterschätzt. 

Die EZB verlässt sich bei der Ausrichtung ihrer Geldpolitik auf unverlässliche Indikatoren. Die EZB-Prognose basiert letztlich auf der Erwartung, dass der Lohndruck abnimmt und infolge dessen auch die bisher hartnäckig hohe Dienstleistungs-Inflation nachlässt. Geht diese zurück, soll sich die Gesamtinflation in Richtung 2% bewegen, so die Hoffnungen der EZB. diese Hoffnung dürfte sich als trügerisch erweisen - vor allem, wenn die Rohstoffpreise hoch bleiben.    
Fazit: Die Geldpolitik der EZB ist nur so gut, wie es die Qualität ihrer Daten zulässt. Die wichtigen Lohn-Tracker scheinen das Bild zu positiv darzustellen. Orientiert sich die EZB daran, kann sie zwar argumentieren, datenbasiert entschieden zu haben. Sie wird die Zinsen dann auch weiter senken, aber die falsche Geldpolitik machen und den Euro schwächen.
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