Der DAX ist fast am Startpunkt des Börsenjahres angelangt. Nun warten die Weltbörsen auf die US-Wahl. Die könnte – angesichts des ungewissen Ausgangs und der noch schwer einschätzbaren Konsequenzen, falls Donald Trump gewinnt – zu einem echten game changer für die Finanzmärkte werden. Zumindest hat die US-Präsidentenwahl das Potenzial, ähnlich krasse kurzfristige Kursausschläge wie das Brexit-Votum zu provozieren.
Bevor die US-Wahl über die Bühne ist, dürften die Märkte keine großen Sprünge machen. Erst wenn für die größte Wirtschaft der Welt politisch etwas klarere Sicht herrscht, werden sich die institutionellen Investoren wieder positionieren. Das wird dann auch mit steigenden Umsätzen einher gehen.
Auch die Notenbanken werden bis zum US-Urnengang am 8. November wortreich, aber reglos an der Seitenlinie stehen. Wir gehen fest davon aus, dass die Fed um Janet Yellen keinen Zinsschritt vor der Wahl gehen wird. Die aktuellen Zinsspekulationen halten wir für ein gezieltes Aufkochen alter Argumente in der Gerüchteküche. Letztlich gibt es keine neue Lage am Markt und keine neuen zwingenden Argumente für einen Zinsschritt, die es im vorigen Monat nicht auch schon gegeben hätte. Da die Fed aber so lange wie möglich zögern will, wird sie den Wahltermin verstreichen lassen.
Anleger sollten diese relative Ruhephase nutzen, um sich für das Jahr 2017 strategisch zu positionieren. Wie zu Beginn eines jeden Quartals zeigen wir Ihnen unsere aktuelle Vermögensstruktur für ein Gesamtportfolio (vgl. Abb.).
Im Vergleich zum vorigen Quartal nehmen wir einige Umschichtungen in Richtung Sicherheit vor. Wir erhöhen den Anteil unseres Versicherungsdepots von 30 auf 40%. Besonders Gold stocken wir als Absicherung gegen einen Finanz-GAU auf. Die global ausufernde lockere Geldpolitik und der Griff der Notenbanken nach Aktien hat uns dazu bewogen. Immerhin kauften die japanische Notenbank bereits Aktien, die schweizerischen Geldhüter ebenfalls. Und es ist durchaus denkbar, dass auch die EZB bald auf diesem Markt als Käufer aktiv wird.
Darüber hinaus bauen wir Liquidität und US-Aktien ab und stocken die weiterhin relativ preiswerten Rohstoffe weiter auf. Einerseits ist der US-Aktienmarkt vergleichsweise teuer. Bei Rohstoffen haben wir schon vor einem Jahr den Einstieg gewagt und sind damit übers Jahr hinweg gut gefahren. Da wir überzeugt sind, dass sowohl Öl als auch viele Industriemetalle ihren zyklischen Tiefpunkt hinter sich haben, rechnen wir mit einer fortgesetzten Aufwärtsbewegung in den kommenden Monaten – vielleicht sogar Jahren. Eine ausführliche Kommentierung unserer Strategie und Hinweise auf Opportunitäten finden Sie in unserem Buch „Anlagechancen 2017 – Die große Verstaatlichung“ (380 S.). Es erscheint am 20. Oktober und ist zu bestellen unter Telefon: 030 – 28 88 17 20.
Fazit: Den Börsen steht im 4. Quartal ein heißer Tanz bevor. Die zu erwartende Volatilität wird Chancen bergen, günstig in einige Märkte einsteigen zu können. Warten Sie die Gelegenheit geduldig ab, auch wenn es schwerfällt. Und richten Sie ihre Vermögensstruktur strategisch auf 2017 aus.