Der Forint sinkt seit 2004 | Quelle: vwd
Banken in Ungarn müssen Fremdwährungskredite zwangsweise umstellen. Das Parlament in Budapest hat das entsprechende Gesetz jüngst verabschiedet. Als Kurs für die Rückrechnung der Darlehen zwischen Forint und ausländischen Währungen gilt der 1. Mai 2004 (EU-Beitritt).
Wegen der Abwertung des Forint ergeben sich riesige Umrechnungsverluste für Banken. Seit 2004 verlor der Forint gegenüber dem Euro 19%, zum Schweizer Franken sogar 37%. Diese Differenz müssen die Banken ihren Kreditnehmern nun erstatten. Dafür soll noch separat ein eigenes Gesetz beschlossen werden.
Nach Schätzung der Ungarischen Nationalbank wird dies die Banken ca. 3 Mrd. Euro kosten. Betroffen sind fast ausschließlich ausländische Banken, die vor der Bankenkrise einen Marktanteil von 80% (heute 58%) hatten und Fremdwährungskredite für Immobilienkäufe ausgereicht hatten.
Fazit: Das Gesetz ist wirtschaftlich und politisch heikel. Denn die ungarische Regierung von Viktor Orban führt mit der Rückwirkung die Rechtssicherheit ad absurdum und verstößt wieder ungeahndet gegen EU-Regeln.