Zweite Welle schlägt in den Arbeitsmarkt
Die zweite Welle der Epidemie ist im US-Arbeitsmarkt angekommen. Es fallen weitere Datenreihen zurück unter den roten Strich. Das schwächt den Dollar.
Offenbar ist die zweite Welle der Corona-Pandemie im US-Arbeitsmarkt angekommen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stieg um 109.000 zur Vorwoche auf rund 1,42 Millionen. Die großen Zuwächse von Mai und Juni mit immerhin 7 Mio. neuen Jobs ist offenbar vorbei.
Wird der Abschwung selbst verstärkend?
Sofern die sich anbahnende neuerliche Schwäche nicht schnell gestoppt wird, wird sie sich selbst verschärfen. Es gibt derzeit immer noch 14 Mio. Arbeitsplätze weniger als vor der Krise. Und 32 Mio. Bürger beziehen derzeit Unterstützung, die in wenigen Wochen enden wird. Sollte tatsächlich der größte Teil dieser Arbeitslosen ins grob gestrickte soziale Netz der USA fallen, wird der Abschwung selbst tragend. Denn dann werden die fallenden Einkommen den Konsum entscheidend bremsen. Erste Anzeichen dafür gibt es schon. In der vorigen Woche sank das Konsumentenvertrauen unter dem Eindruck der erneut steigenden Infektionszahlen.
Die Stimmung schlägt angesichts des Versagens der Trump-Administration um. Das zeigen auch meisten Indikatoren der lokalen Fed-Banken. Die Industrieproduktion hat zwar per Juni im Monatsvergleich zugelegt. Sie liegt aber immer noch um mehr als 10% unter dem Niveau vor der Krise. Während das Inland wenig erfreuliches zu bieten hat, eskaliert der wahlkämpfende Präsident den Konflikt mit China, was letztlich auch zulasten der US-Wirtschaft geht. Zudem ist vor allem die Schieferöl-Förderung nach wie vor stark unter Druck, was die Mittel für die laufende Exploration und Erschließung der schnell erschöpften Schieferlager beschränkt. Es werden zwar vorhandene Quellen ausgebeutet, aber neue kaum nachkommen.
Fazit: Die Aussichten des Dollar sind fundamental und durch die anstehenden Präsidentschaftswahlen schlecht. Daher raten wir auch hier dazu, Abstand zu halten.