jeweils Rendite minus Inflation | Quelle: Datastream
Sowohl die nominalen Renditen am Rentenmarkt als auch die Zinssätze am Geldmarkt zeigen mittlerweile einen beachtlichen Vorsprung des Dollar. Dieser wird gemeinhin auch als entscheidender Hinweis auf die stärkere US-Konjunktur und das US-Wachstumspotenzial angesehen. Das wiederum nährt die Erwartung einer deutlichen Aufwertung des Dollar.
Besonders deutlich tritt dies bei den Geldmarktzinsen hervor. Hier wies der Euro bis in den Sommer hinein einen Vorsprung auf. Mittlerweile hat sich das Verhältnis aber gedreht. Bei den Renditen lagen die US-Sätze ohnedies höher. Allerdings sind die Relationen durch die Inflationsdifferenz verzerrt. Von den imposanten etwa 150 Basispunkten nominalen US-Vorsprungs bleiben bei den Renditen, die aktuelle Inflationsrate zugrundegelegt, noch etwa 30 übrig. Und bei den geringen Geldmarktsätzen kehren sich die Verhältnisse bei Berücksichtigung der Inflation komplett um.
Fazit: Die realen Faktoren hinter dem nominalen Vorsprung der US-Zinsen sind nicht sehr stark. Das erklärt die verhaltene Reaktion der Devisenkurse.