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Konjunktur

Furcht steht gegen Fakten

Die Konjunkturforscher sind  wegen angedrohter höherer russischer Energiepreise besorgt. Aktuell drückt dies die Stimmung, schlägt sich aber nicht in den Zahlen nieder.
Die Angst vor steigenden Energiepreisen verunsichert Wirtschaftsforscher und Unternehmer. Die bis zuletzt positiven Konjunkturerwartungen bekommen Dämpfer. Russlands Präsident Wladimir Putin hat angedroht, den Energiepreis als Waffe im politischen Poker um die Zukunft der Ukraine einzusetzen. Deshalb befürchtet Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn merkliche Wachstumseinbußen. Auch Ferdinand Fichtner vom DIW sieht hier Risiken für die Investitionsneigung der Unternehmen. Der – gewöhnlich als Vorlaufindikator recht zuverlässige – Ifo-Geschäftsklimaindex mahnt zur Vorsicht. Klima, Lage und Erwartungen waren Ende Juli deutlich schwächer. Dies war der dritte Rückgang in Folge. Darin spiegelt sich Sorge angesichts der angespannten geopolitischen Situation wider. Tatsächlich stagniert das Wachstum im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal. Doch noch sprechen die harten Daten eine andere – positive – Sprache.
  • Bisher liegen die Energiepreise unter denen des Vorjahres (3% im Juni). Erdgas ist sogar um 18,6% billiger.
  • Die Kapazitätsauslastung der Industrie lag zuletzt mit 85,1% deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 84%.
  • Der Einzelhandelsumsatz belebte sich im Juni und legte saison- und arbeitstäglich bereinigt gegenüber dem Mai um 1,3% zu.
  • Die Aufträge an das Verarbeitende Gewerbe stiegen in den beiden Monaten April/Mai gegenüber dem Durchschnitt des 1. Quartals 2014 um 0,9%.
  • Der Export legte im Mai 2014 um 4,3% gegenüber dem Vorjahr zu – in den ersten fünf Monaten gab es einen Zuwachs von 2,6% auf 465 Mrd. Euro.
  • Die Aufwertung des Euro ist gestoppt. Seit Mai ging der Euro/Dollar-Kurs um sechs Cents auf 1,34 zurück. Dies entlastet deutsche Exporteure auf Drittmärkten.
Bereits für das 3. Quartal 2014 rechnen Institute wie das DIW wieder mit einem Plus von 0,4%. Der Wachstumsüberhang des sehr guten, witterungsbedingten 1. Quartals beträgt laut BDI 0,6%-Punkte. Mit der erhofften Beschleunigung ab dem 3. Quartal könnte laut BDI das Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr die zuletzt erwarteten 2% schaffen. Eine Voraussetzung dafür: Die aktuellen Auftragszahlen, die am Mittwoch vorgelegt werden, zeigen tatsächlich das erwartete Plus. Die Helaba rechnet mit 0,5% Steigerung gegenüber dem Vormonat und 1,5% gegenüber dem Vorjahr. Der DAX als Konjunkturbarometer scheidet laut Helaba aus. Denn der Kursanstieg in die Gegend von 10.000 beruhte auf unrealistisch hohen Gewinnschätzungen und der Annahme, dass die EZB weiter Liquidität schöpft. Stattdessen floss aber Anlagekapital in den Dollar, der höhere Zinsen bietet.

Fazit: Kurzfristig bremst die Furcht vor Putins Energiewaffe die Wachstumserwartungen auch für die deutsche Wirtschaft. Doch wird sich die Furcht nicht manifestieren. Denn laufende Lieferverträge hat selbst die UdSSR nie gebrochen. Somit wird sich am guten Gesamtjahr 2014 mit knapp 2% Wachstum des BIP wenig ändern.

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