Laut BIZ waren die Unruhen an den Finanzmärkten erst die Vorboten eines Sturms, der über die gesamte Weltwirtschaft fegen könnte.
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) schlägt Alarm für die Weltwirtschaft. In einer aktuellen Untersuchung mahnt die Bank der Notenbanken vor einem heftigen Sturm an den globalen Finanzmärkten. Und sie macht die Notenbankpolitik in den Industrieländern dafür mitverantwortlich. Laut BIZ leidet die Weltwirtschaft unter einem „verhängnisvollen Trio“. Es besteht aus global sinkender Produktivität, stark steigenden Schulden und schrumpfenden politischen Handlungsspielräumen. Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken rund um den Globus könnte sich als historischer Fehler herausstellen. Denn diese zielt darauf ab, durch immer neue Schulden das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Eine Folge dieser Zinspolitik ist es, dass Unternehmen künstlich im Wettbewerb gehalten werden. Daraus resultieren weltweit hohe Überkapazitäten und sinkende Produktivität. Überkapazitäten drücken auf die Preise. Die Notenbanken befördern so die Deflation, die sie zu bekämpfen vorgeben. Außerdem blendet diese Notenbankpolitik aus, dass viele Banken rund um den Globus immer noch hohe Bestände fauler Kredite in den Büchern haben. Als „besonders besorgniserregend“ bewertet die BIZ die enorm gestiegene Verschuldung in den Emerging Markets. Diese hat sich seit 2009 auf insgesamt 3,3 Bio. US-Dollar verdoppelt. Ein guter Teil davon sind Fremdwährungskredite in US-Dollar. Sie sind aufgrund des Dollaranstiegs seit Sommer 2014 kräftig im Wert gestiegen. Das frische Geld ist insbesondere in die Immobilienmärkte geflossen. Deren Preise sind zuletzt in die Höhe geschnellt. Die BIZ sieht bereits „eine sehr enge Parallele zur Situation in den USA des Jahres 2008“. Zu viele und zu hohe Immobilienschulden waren der Auslöser der damaligen Finanzkrise. Auch der steigende Dollar wird zu einem wachsenden Risiko. Denn er vergrößert die Schulden vieler Emerging Markets. Spekulanten bauen neue Carry-Trades auf. Dabei machen sie vermehrt Schulden in Euro (Nullzinsen, Abwertungsperspektive) und legen diese in Dollar an (höhere Zinsen, Aufwertungsperspektive). Das Volumen dieser Geschäfte ist binnen Jahresfrist um 15% gestiegen. Die BIZ geht davon aus, dass diese „reverse yankee bonds“ genannten Carry-Trades weitergehen und den Dollarkurs anheben werden. Hinzu kommt die Verspannung am Öl-Markt. Viele hoch verschuldete Unternehmen und Länder fördern ungebremst, um über die Einnahmen ihre Schulden zu finanzieren. Auf der anderen Seite treten teils hoch verschuldete Öl-Verbraucher auf die Bremse, um Kosten zu senken. So können etliche Ölförderer in eine Kosten- und Schuldenfalle geraten.
Fazit: Die Unruhen an den Finanzmärkten zu Jahresbeginn könnten nur die Vorboten eines heftigen Sturms gewesen sein. Diese Warnung der BIZ ist ernst zu nehmen. Sie war eine der wenigen Instanzen, die früh und deutlich auf die sich anbahnende Finanzkrise 2008 hingewiesen hatte.
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