Abwärts am langen Ende
Die Inflationsentwicklung läuft der Konjunkturprognose entgegen. Während die Notenbanker und Branchenverbände weiter ein kräftiges Wirtschaftswachstum in der Eurozone prognostizieren, geht die Inflationsrate erneut zurück. Sie ist im Februar noch einmal gesunken, auf 1,2%.
Parallel zur nachlassenden Inflationsrate gehen auch die Renditen zurück – und sogar kräftiger. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe ist bereits wieder auf 0,62% zurückgefallen. Noch vor vier Wochen notierte sie bei fast 0,80%.
Inflation hat noch nicht das 2% Ziel erreicht
Das ist Wasser auf die Mühlen der europäischen Geldhüter. EZB-Chef Mario Draghi argumentiert weiter, dass die Inflation noch längst nicht das Ziel der EZB nahe bei 2% erreicht habe. Darum werden die Leitzinsen noch länger nahe null bleiben. Insbesondere am kurzen Ende ist vorerst kaum mit Veränderungen bei den extrem niedrigen Finanzierungskonditionen zu rechnen.
Die langfristigen Kreditkonditionen für Unternehmen sinken nicht in gleichem Umfang wie die Marktzinsen. Das liegt daran, dass viele Geldhäuser ihre Kreditzinsen zuvor weniger stark angehoben haben als es dem Zinsanstieg entsprochen hätte. Der scharfe Wettbewerb um Unternehmenskunden schmälert den Zinsanhebungsspielraum der Geldhäuser nach wie vor. Viel Luft nach unten gibt es bei den Konditionen darum allerdings auch nicht.
Fazit: Insgesamt bleiben die Finanzierungskonditionen sehr günstig. Am kurzen Ende bleiben die Konditionen konstant. Bei langfristigen Zinsbindungen dürften sie im März sogar leicht rückläufig sein.