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Zinsen wieder im Sinkflug

Auf der Rutschbahn

Die Zinsen sind wieder im Sinkflug und spiegeln nicht das konjunkturelle Bild wieder. Unternehmen profitieren von den Niedrigzinsen und die Banken rechnen mit weiterhin hoher Nachfrage nach Fremdfinanzierungen.

Die Zinsen sind erwartungsgemäß wieder in den Sinkflug übergegangen. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe war sogar kurzzeitig wieder unter die Marke von 0,30% getaucht. Insgesamt ist die Zinsstrukturkurve damit erneut deutlich abgetaucht.

Die Bewegung der Zinsen nach unten passt nicht zum konjunkturellen Bild. Die Daten der Eurozone sind stark und sie deuten sogar eine Belebung in den nächsten Monaten an. Auch in den Inflationsraten (akt. 1,8%) ist Aufwärtsdruck sichtbar. Angesichts der steigenden Rohstoffpreise – die Notierungen klettern von den Industriemetallen bis zu den Energierohstoffen – wird dieser Druck eher noch zunehmen.

Hohe Nachfrage nach Wertpapieren

Grund ist die hohe Nachfrage der EZB nach Wertpapieren und das zugleich sinkende Angebot. Das hat so lange Bestand, wie die Staatseinnahmen sprudeln. Die Staatseinnahmen sind so hoch, dass das deutsche Emissionsvolumen weiter sinken wird. Und die EZB wird weiter einen signifikanten Teil davon aufkaufen. Im Resultat gibt es darum kaum Spielraum für deutlich höhere Renditen – trotz des Inflationsdrucks.

Der negative Realzins dürfte in den kommenden Monaten noch weiter abrutschen. Denn die Europäischen Währungshüter haben bereits klar gemacht, noch längere Zeit an den Nullzinsen festhalten zu wollen. Auf ihrem letzten Treffen in diesem Jahr (14.12) werden sie davon auch nicht abrücken. Für die 10-jährige deutsche Staatsanleihe liegt der negative Realzins aktuell bei 1,5% p.a. Die US-Fed wird bei ihrem letzen Jahrestreffen (12./13.12.) den Leitzins für die USA einen weiteren Minischritt nach oben schleusen.

Hervorragende Finanzierungskonditionen

Die Finanzierungskonditionen für Unternehmen bleiben in diesem Umfeld hervorragend. Die Konditionen sinken im Trend über das gesamte Laufzeitspektrum leicht. Die Nachfrage der Unternehmen nach Fremdfinanzierungen war auch im November hoch. Die meisten Geldhäuser rechnen damit, dass dieser Nachfrageschub noch weit ins nächste Jahr reichen wird. Schließlich investieren die Firmen in den sich verstetigenden Aufschwung hinein. Immer öfter seien dabei auch Kredite für die Digitalisierung gefragt, so die Banken.

Fazit: Unternehmen genießen weiter ein perfektes Finanzierungsumfeld. Das Zinsniveau bleibt niedrig, der Wettbewerb der Banken um gute Kunden hoch.

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