China will das Bargeld retten
In China wollen Regierung und Zentralbank das Bargeld retten. Unbare Zahlungen nehmen im Reich der Mitte rasant zu. Das zeigt sich in den jüngsten Zahlen der Zentralbank. 2017 registrierte das Land „mobile Zahlungen" im Volumen von 120 Billionen Renmimbi (ca. 17 Billionen US-Dollar). Ein Jahr zuvor waren es erst 59 Billionen Renmimbi gewesen. Für 2018 wird in Peking von einem voraussichtlichen Volumen von nahezu 300 Billionen Renmimbi ausgegangen.
Firmen werden aufgefordert Bargeld anzunehmen
Die Zentralbank hat in jüngerer Zeit 602 Firmen angemahnt, die Bargeld nicht mehr akzeptiert haben. Die allermeisten geben nach. Dazu gehört die Supermarktkette Fresh Hippo des Alibaba-Konzerns. Nicht nachgegeben hat die Kaffeehaus-Kette Luckin Coffee. Sie akzeptiert in Beijing und Shanghai weiterhin kein Bargeld.
Großunternehmen wie Ant Financial und Tencent müssen nach Aufforderung der Peoples Bank of China sämtliche Kundeneinlagen künftig zinslos bei der Zentralbank hinterlegen. Daraus resultiert ein Zinsausfall für diese beiden Konzerne in der Größenordnung von jeweils einer Milliarde US-Dollar p.a.
Der Kampf um die Beibehaltung der Barzahlungsmöglichkeit beschäftigt inzwischen auch ausländische Unternehmen in China. Sie versuchen auf ihre einheimischen Partner und vor allem die Vertriebsorganisationen Druck auszuüben, um nicht mangels Barzahlungsmöglicheit ins Visier der Zentralbank und der Regierung in Peking zu kommen.
Fazit:
Vorsicht ist für ausländische Partner in jedem Fall angebracht. Der Kampf gegen die Korruption hat gezeigt, wie kompromisslos der Staat vorgeht.