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Angesteckte Finanzmärkte

Corona hat die Währungen und Zinsmärkte infiziert

Das Corona-Virus wirbelt die Finanzmärkte durcheinander. Welches der "Häuser" steht auf wackeligen Füßen? Copyright: Picture Alliance
An den Finanzmärkten geht es rund. Neben den Aktien sind auch die Währungen und die Zinsen kräftig in Schwung gekommen. Dabei glänzt der Euro mit großer Stärke - und die hat einen eindeutigen Grund. Der liegt in den USA.

Die Corona-Krise hat die Finanzmärkte voll erwischt. An den Aktienmärkten geht es steil und schnell abwärts (vgl. FK vom 27.2.20). Aber auch die Devisen- und Rohstoffmärkten sind inzwischen infiziert und zeigen – zum Teil – überraschende Reaktionen.

Der Euro ist erstaunlich stark in der aktuellen Phase. Zwar ist die Gemeinschaftswährung zunächst in Richtung 1,05 EUR/USD gerutscht. Der Euro hat aber noch mit gutem Sicherheitsabstand zu dieser Marke wieder nach oben gedreht – und das sogar ziemlich kräftig. Inzwischen hat die Gemeinschaftswährung sogar die Marke von 1,10 EUR/USD zurückerobert.

Märkte spekulieren auf US-Zinssenkung

Hinter der Bewegung steckt wohl eine Ahnung der Devisenhändler. Denn die fundamentale Lage kann nicht der Grund für die plötzliche Euro-Stärke sein. Schließlich entwickelt sich die Eurozone nicht plötzlich viel dynamischer als die US-Wirtschaft.

Offenbar spekulieren viele Devisenhändler auf – im schlimmsten Falle auch aggressive – Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Immerhin hat die Fed im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank das Potenzial, die Leitzinsen zu senken. Das könnte ökonomische Auswirkungen auf die Konjunktur abfedern. Es würde aber auch den US-Dollar relativ zum Euro schwächen. Das scheinen die Forex-Märkte gerade vorweg zu nehmen.

 Euro zeigt relative Stärke

Allerdings: In der zuletzt gemessenen Geschwindigkeit wird der Euro nicht weiter nach oben gehen. Er wird seine Aufwärtsbewegung verlangsamen. In den nächsten drei Monaten dürfte er auch nicht über 1,12 EUR/USD steigen.

In der aktuellen Krise sind weiter der Franken und der Yen gefragt. Beide Währungen gelten als sichere Häfen. Der Yen wird insbesondere in Asien angelaufen. Der Franken in Europa. Beide Länder haben ebenfalls Null-Leitzinsen. Auffällig: Auch gegen diese Währungen fällt der Dollar scharf. Die Einschätzung der Märkte ist eindeutig pro US-Zinssenkung.

Renditen spiegeln die Zins-Spekulation

Auch die Zinsen und Renditen sind kräftig in Bewegung geraten. Und auch an den Zinsmärkten wird auf eine US-Senkung spekuliert. Im Gegensatz zu den anderen großen Volkswirtschaften ist in den USA der Zinsrückgang am kurzen Ende besonders stark. Die Zinsgen sanken von 1,75% auf 1,50%. Die Renditen der Zehnjährigen gingen ebenfalls zurück, aber leicher. Sie notieren aktuell bei 1,29% - und damit unter den kurzfristigen Zinsen. Ein Rezessionssignal!

In Deutschland und Japan stehen isbesondere die Zinsen am langen Ende unter Druck. Inzwischen rentieren sogar 30-jährige deutsche Anleihen negativ (-0,05%). Damit liegt das Zinsniveau in Deutschland deutlich niedriger als das in Nippon. Dort bringen 30-jährige Langläufer immerhin noch 0,34%.

Fazit: Das Corona-Virus hat die Märkte angesteckt und treibt die Fieberkurve hoch. Die Flucht in sichere Währungen wird anhalten. Dazu zählt eigentlich auch der Dollar, der aber wegen der Zinssenkungs-Spekulationen relativ zu den anderen großen Währungen unter Druck steht. Auf der Zinsseite spiegelt sich das Bild. Im nächsten Monat dürften sich die momentan heftigen Bewegungen etwas beruhigen. Die Märkte werden dann zunächst ein neues Gleichgewicht suchen.
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