Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1802
Taper Tantrum 2.0 berührt Schwellenländer nur auf Umwegen

Das Geld bleibt im Land

Moped-Fahrer in Indien. Copyright: Pixabay
Die Finanzmärkte haben diesmal keinen Wutanfall bekommen, als die US-Notenbank Fed ankündigte, die Märkte an eine etwas kürzere Leine zu nehmen. Das ist gut für die Schwellenländer. Auf Umwegen holt sie die US-Notenbankpolitik dann aber doch ein.

Es gibt gute Neuigkeiten aus den Schwellen- (Emerging Markets) und „Grenzländern“ (Frontier Markets). Die straffere Liquiditätshaltung („Taper Tantrum 2.0“) hat so gut wie keine Auswirkungen auf die „Nachwuchsländer“. Die Gelder aus dem Ausland bleiben dort, werden nicht abgezogen – anders als während des ersten „Taper-Versuchs“ der Fed 2013.

Viel heftiger waren die Marktreaktionen auf Corona. Auf dem Höhepunkt der Krise im April-Mai 2020 zogen ausländische Investoren 70 Mrd. Dollar ab. Lateinamerika verzeichnete 2020 die größten Abflüsse, voran Brasilien (-16,1 Mrd. USD) und Mexiko (-11,2 Mrd. USD). Die Anleger kehrten größtenteils in die europäischen Schwellenländer zurück. Profiteur war vor allem Polen (+3,8 Mrd. USD).

Steigender Inflationsdruck zwingt zu Zinserhöhungszyklus

Zwar haben die jüngsten Zuflüsse aus dem Ausland den Ausverkauf im 3. Quartal 2021 endgültig ausgeglichen. Aber die Rückkehr ausländischer Investoren in die lokalen Märkte hat auch ihren Preis. Die Finanzierungskosten ziehen kräftig an. Mit Ausnahme weniger Länder müssen die höchsten Werte seit Beginn des Jahres 2020 gezahlt werden. Im Covid-Schock senkte eine Vielzahl an Emma-Notenbanken die Zinsen. Jetzt zwingt sie der steigende Inflationsdruck wieder in einen Zinserhöhungszyklus.

Der Druck, die Zinsen anzuheben, dürfte sogar zunehmen – und zwar, je mehr die Fed im eigenen Land tun muss. Nur so können sie einen übermäßigen Abwertungsdruck auf ihre jeweiligen Währungen verhindern.

Fazit: Wir rechnen mit weiter steigenden Zinsen in den Staatsanleihen verschiedener Schwellenländer. Allerdings sind dort auch die Währungsrisiken hoch. Ob und wo sich das auszahlen kann, kommentieren wir regelmäßig auf Seite 3 der FUCHS-DEVISEN.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
  • Fuchs plus
  • Brasilien und China tarieren Angebot und Nachfrage neu aus

Soja-Preis kommt in Bewegung

China und Brasilien müssen ihr Nachfrage- und Angebots-Gewicht am Markt für Soja-Bohnen neu austarieren. Das dürfte die Preise für Sojabohnen kräftig in Bewegung bringen.
  • Fuchs plus
  • Industriemetallpreise springen auf neue Sanktionen an

Aufwärtstrend der Metallpreise beschleunigt

Die Metallpreise springen auf die neuen Sanktionen gegen Russland an. Das Handelsverbot für die London Metal Exchange und die Chicago Mercantile Exchange hat die Metallpreise kräftig angehoben. Das könnte nur ein Anfang gewesen sein.
Zum Seitenanfang