Der Effekt der Leitzinssenkung
Die EZB hat durch die Leitzinssenkung am Donnerstag mehr bewirkt, als die zahlreichen Kommentare danach Glauben machten. Die Wirkung kommt über den Außenwert des Euro.
Die nochmalige Zinssenkung der EZB vom vergangenen Donnerstag wirkt. Doch kommt die Wirkung nicht über „billigen Kredit“, sondern über den Wechselkurs Euro-Dollar. Die Zinsen in den USA und Europa sind nun auf demselben Niveau von 0,05% angelangt. Doch die Erwartung für die USA geht ganz eindeutig nach oben, für die Eurozone nicht. Offiziell macht die EZB keine Wechselkurspolitik. Die EZB hat damit dem Dollar einen Schubs in die gewünschte Richtung gegeben: nach oben. Er ist inzwischen stabil über 1,30. Der Trendwechsel hat ohnehin stattgefunden. Jetzt hofft die EZB auf einen möglichst schnellen Anstieg in Richtung Kaufkraftparität. Diese liegt bei 1,16 bis 1,18 Dollar je Euro (siehe auch FUCHS-Devisen vom Freitag). Ein sinkender Außenwert des Euro bringt nicht nur den deutschen Exporteuren Erleichterung beim Warenabsatz in Drittländer außerhalb der Eurozone. Er heizt auch – das ist gewollt – die importierte Inflation an. Gerade Energie und Lebensmittel waren zuletzt im Preis gefallen und hatten (notwendige) deflationäre Tendenzen in der Eurozone bestärkt.
Fazit: Beim deutschen und dem Außenhandel der Eurozone könnten uns aufgrund der Dollarkurs-Perspektive im nächsten Jahr positive Überraschungen erwarten.