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Neuverschuldungspakete fordern Notenbanken heraus

Die 2%-Marke für die Inflation steht auf dem Spiel

Das Gebäude der Fed. © Dan Thornberg
Ausgerechnet im Zeitalter des nachhaltigen Denkens und vermeintlich auch Handelns, ist die Politik bei der Aufnahme langfristiger Kreditlasten so entspannt wie selten in der Geschichte. Das setzt die Notenbanken inzwischen enorm unter Druck. Können sie standhalten?

In der Finanzwelt wird darüber spekuliert, ob die großen Notenbanken Fed und EZB nicht bald ihr Inflationsziel von 2% auf 4% verdoppeln (müssen). Der Grund: Die gigantischen Rettungspakete, die zahlreiche westliche Länder – obwohl schon bis zur Halskrause verschuldet – gerade aus dem Boden stemmen.

  • Beispiel UK: Die Regierung lockert den Gürtel um mindestens drei Löcher auf einmal. Schuldenfinanzierte Steuersenkungen sollen dort das Wachstum antreiben. Die Zinssätze werden bis 2023 auf über 5% steigen, (wenn die Märkte recht haben).
  • Deutschlands gewaltige, schuldenfinanzierte „Energierettung“ hat einen Wert von schlappen 5% des BIP.
  • Südkorea will sich eine Senkungen der Körperschafts- und Einkommenssteuern gönnen.
  • US-Präsident Joe Biden plant einen Schuldenerlass für Studenten. Das allein würde die Kreditaufnahme doppelt so stark erhöhen, wie sie durch den „Inflation Reduction Act“ gesenkt wird.

Staatsverschuldung auf neuen Gipfeln

Die Staatsverschuldung wird also neue Gipfel erklimmen. Und zwar in steilem Anstieg. Inzwischen ist das aber alles nicht mehr – so wie noch vor 10 Jahren nach der Finanzkrise – inflationsneutral, sondern treibt die Geldentwertung an. Die Notenbanken müssen unerbittlich nachziehen (jedenfalls die Fed). Denn sonst verlieren sie ihre bereits mit größeren Fragezeichen versehene Glaubwürdigkeit endgültig.

Das Problem: Das Geld muss einerseits verknappt werden, andererseits steigen im Trend die Kosten für die Kreditaufnahmen. In der westlichen Welt sucht man derzeit vergebens nach Politikern, die bereit und in der Lage wären, die zwingend lange Rezession in Kauf zu nehmen, die mit einer konsequenten, auf das Inflationsziel 2,0% ausgerichteten Geldpolitik verbunden wäre. Zudem brächen im Zuge einer konsequenten Notenbankpolitik die Aktien- und Anleihenmärkte weiter ein. Ergebnis: massive Wohlstandsverluste. Nicht zuletzt hat sich in der Ökonomen-Schar die Mainstream-Meinung deutlich zu höherer Schuldenaufnahme und höheren Inflationszielen verschoben. Das deckt sich mit einem gesellschaftlichen Trend weg von freiheitlichen Individuum, hin zum Staatskollektivismus.

Fazit: Die Fed wird 2023 damit beginnen, ihren geldpolitischen Rahmen zu überprüfen. Wenn die Inflation bis dahin nicht bei 2% liegt oder zumindest klar erkennbar darauf zuläuft, wackelt die 2,0%-Zielmarke erheblich. Die Geldentwertung bleibt dann im Trend hoch. Das hilft den Staaten beim Abbau ihrer Schuldenlast, wenn die Zinsen im Verhältnis niedrig gehalten werden können. Unternehmen wie Anleger sollten das Szenario im Kopf haben.
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