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Zinsen für Bundesanleihen

Die Deflation ist abgesagt

Die Renditen für Bundesanleihen ziehen an. Das ist kein Grund zur Beunruhigung – im Gegenteil.
Die Märkte beerdigen das Deflationsszenario für die Eurozone. Das ist der positive fundamentale Hintergrund hinter dem Renditesprung bei den zehnjährigen Bundesanleihen in der vergangenen Woche. Auf den ersten Blick sieht ein Sprung von 0,07% am 20. April auf aktuell 0,4% dramatisch aus. Damit dürfte auch der Renditetiefpunkt hinter uns liegen. Doch technisch gesehen hätten die Renditen sogar bis 1,2% Raum nach oben, ohne dass man von einer Zinswende sprechen müsste. Die Preissteigerungsrate in der Eurozone stand im April quasi auf Null (-0,1% zum Vorjahresmonat). Der Preisverfall auf breiter Front scheint zu Ende. Die Renditestrukturkurve von Bundesanleihen ist inzwischen sehr steil – das ist gesund und weist auf positive Wirtschaftserwartungen der Märkte hin. Die Rendite von Bundesanleihen mit 30jähriger Laufzeit liegt jetzt bei 0,9%. Eine Preisverfall-Spirale nach unten hat sich nicht eingestellt. Vielmehr war der Rückgang der Preise die natürliche Folge auf dem Weg vieler, vor allem südeuropäischer Länder, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten zurück zu gewinnen. Dies haben wir in diesen Briefen immer wieder betont (FB vom 9.4.). Gleichzeitig hat der Ölpreis wieder angezogen und steht jetzt bei rund 66 Dollar für das Fass der Sorte Brent. Weder bei den Preisen noch bei den Zinsen noch beim Öl erwarten wir in den nächsten Monaten starke Ausschläge. Die EZB bleibt als starker Käufer von Staatsanleihen bis Sommer 2016 am Markt. Das stabilisiert die Renditen. Dennoch achtet die EZB sehr genau darauf, dass sie den Markt nicht austrocknet. Ihre ständige Handelbarkeit ist ein Qualitätsmerkmal von Bundesanleihen, an dem die EZB nicht rühren will. Der – ganz auf Linie unserer Wechselkursprognose – derzeit wieder leicht erstarkte Euro kompensiert teilweise den Preisanstieg beim in Dollar notierten Öl. Nicht zuletzt dauert der Angleichungsprozess bei den Renditen der Staatsanleihen in der Eurozone an. Auch das ist ein Zeichen einer gewissen Normalisierung.

Fazit: Auch wenn einige größere Adressen gegen Bundesanleihen spekulieren, ist das kein Anlass zur Beunruhigung. Der stark verzerrende Effekt der Notenbankkäufe wird uns noch längere Zeit erhalten bleiben und die Renditen auf unnatürlich niedrigem Niveau halten.

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