Die tieferen Ursachen der Corona-Panik
Die Corona-Epidemie bremst das globale Wachstum massiv. Es dürfte sogar zu einer kurzen Rezession der Weltwirtschaft kommen. Dennoch sehen wir keine langfristig wirksamen Effekte, die den panikartigen Aufruhr an den Finanzmärkten von den Aktienbörsen bis hin zum Devisenmarkt rechtfertigen könnten. Vielmehr dürfte das Wachstum für das Gesamtjahr 2020 immer noch im positiven Bereich bleiben.
Tatsächlich ist das Virus wohl eher Anlass als Ursache für die heftigen Kursschwankungen. Offenbar ist die fällige globale Korrektur der Bewertungen in Gang gekommen. Eine Korrektur, welche die über viele Jahre verfolgte ultra-expansive Politik mit Zinsen nahe oder unter null und scheinbar unbegrenzt verfügbarer Liquidität auf den Prüfstand stellt.
Schwere Belastung für EMMAs und Rohstoffexporteure
Die Emerging Markets hatten bislang besonders stark von dieser Politik durch Zuflüsse von Kapital auf der Jagd nach Performance profitiert. Dieser Strom hat sich innerhalb weniger Wochen umgekehrt. Aktuell sehen wir weitaus stärkere Abflüsse aus den Emerging Markets als etwa 2013 im Gefolge der Ankündigung der US-FED, die quantitative Lockerung zu beenden. Von dieser Umkehr sind vor allem Rohstoffexporteure betroffen, da diese bereits durch US-Handelspolitik und die von ihr ausgelösten Konflikte belastet sind.