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Außenwirtschaft | Türkei

Die Zentralbank unterm Radar

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan bringt sein Land nicht nur politisch, sondern zunehmend auch wirtschaftlich in die Bredouille.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan bringt sein Land nicht nur politisch, sondern zunehmend auch wirtschaftlich in die Bredouille. Das berichten wir in der morgigen Ausgabe unseres Briefes FUCHS-DEVISEN. Obwohl eine Zinsstraffung nötig wäre, hatte sich die türkische Zentralbank CBRT den Wünschen der Regierung gebeugt und die Leitzinsen unverändert gelassen. Dabei sind die Warnsignale unübersehbar. Die Inflation lag zuletzt mit 7,4% klar über dem ohnehin nicht besonders ehrgeizigen Ziel von 5%. Kurzfristig sind noch höhere Raten zu erwarten. Ebenso problematisch ist das ungebremst expandierende Defizit in der Leistungsbilanz. Zuletzt lag es bei 7,2% vom BIP. Die Lira gab seit Anfang Dezember um mehr als 10% gegenüber dem Euro nach. Die Notenbank verkauft bereits Devisen, um den Fall zu stoppen. Eine Zinsanhebung ist also überfällig – schon, um die Währung aufzufangen und das Gleichgewicht wieder herzustellen. Wohl daher hat die CBRT jetzt eine leichte Straffung beschlossen. Die Währungshüter wollen den Satz im Bankenmarkt mithilfe der Spitzenrefinanzierung von derzeit 7,75% tageweise auf 9% anheben. Zudem dürfte die Bankenliquidität beschnitten werden. Die Zentralbanker gehen also den Weg des geringsten politischen Widerstands. Sie wollen offenbar Streit mit Erdoğan vermeiden und ducken sich unterm Radar des Regierungschefs durch. Dieser sieht schließlich in allem eine Verschwörung gegen seine Regierung und die nationalen Interessen der Türkei.

Fazit: Erdoğan selbst wird immer mehr zum größten Problem der Türkei. Das Land hat viel Potenzial, ist aber politisch wie wirtschaftlich sehr anfällig.

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