Doch noch Währungskrieg?
Sowohl die Eurozone als auch Japan haben bislang kaum unter der Konkurrenz Chinas gelitten. Das ändert sich mit der Neuorientierung der chinesischen Geldpolitik.
Jetzt könnte der Währungskrieg ausbrechen, über den bislang nur geredet wurde. Die schwachen Daten zu den Einkaufsmanager-Indizes sind eine Warnung. Chinas Dynamik dürfte zumindest in den nächsten Monaten weiter abnehmen. Der offizielle CFLP-Index und der private, von der britischen Researchfirma Markit im Auftrag der Bank Caixin gelieferte Index sind zuletzt unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen. Es ist für China zwar kaum mit einer Rezession zu rechnen, aber mit einer weiteren deutlichen Abkühlung der Konjunktur. Verstärkt wird dieser Negativ-Trend durch die Schwäche der japanischen Wirtschaft. Dort fiel der Index auf 50,1 Punkte. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass die beiden führenden asiatischen Wirtschaftsmächte mit weiteren monetären Lockerungen und zusätzlichen fiskalischen Programmen aufwarten könnten. Diese neue Runde geldpolitischer Weichmacherei wird die EZB dazu zwingen, ebenfalls über weitere Lockerungen nachzudenken. Nach wie vor gilt, dass der wesentliche Effekt ihrer Lockerungen durch die Schwächung des Euro erzielt wird. Die kurbelt wiederum den Export an. Sowohl die Eurozone als auch Japan haben bislang vom chinesischen Investitionsboom profitiert und kaum unter der Konkurrenz Chinas gelitten. Das ändert sich mit der Neuorientierung der chinesischen Politik.
Fazit: Es wächst das Risiko größerer Verwerfungen, vor allem am Devisenmarkt.