Eine lahme Ente an der Spitze der EZB
Vor dem Ende der Amtszeit Mario Draghis (Oktober 2019) ist nicht mit einer Neuausrichtung der Geldpolitik zu rechnen. Die EZB-Tagung im portugiesischen Sintra hat zwar keine spektakuläre Neuigkeit gebracht. Aber in diesem Punkt gibt es wenigstens Klarheit.
Der weitere Kurs nach dem Auslaufen der quantitativen Lockerung wird maßgeblich vom neuen Mann geprägt werden. Doch über den ist noch längst nicht entschieden. Somit ist die weitere Perspektive der Geldpolitik in der Eurozone völlig ungewiss.
Damit entsteht Raum für verunsichernde und unter Umständen auch destabilisierende Spekulationen. Die Entscheidung über den Nachfolger fällt wahrscheinlich in größerem Rahmen. Denn die Regierungen müssen sich in den nächsten Monaten über ein ganzes Paket an Spitzenposten in der EU einigen.
Das wird sich als zusätzliche Belastung für den Euro erweisen. Zumal die EZB damit in den Verhandlungen über die weitere Ausgestaltung der Eurozone wohl außen vor bleibt. Denn ohne klare Führung werden die Währungshüter diese Diskussionen und Entscheidungen kaum beeinflussen können.
Fazit:
Die politischen Risiken des Euro werden in den nächsten Quartalen wieder deutlicher hervortreten und den Kurs der Einheitswährung belasten.