EZB behält expansiven Kurs bei
Auf ihrer Dezembersitzung am 16.12. wird die EZB ihren umstrittenen Kurs beibehalten. Der Geldhahn bleibt aufgedreht, die Zinsen unten, die Perspektive expansiv. Auf eine klare Ansage, wann der eingeschlagene Pfad verlassen wird, werden insbesondere die deutschen Zuhörer umsonst warten. Bestenfalls Andeutung in Richtung Sommer 2023 sind denkbar. Es ist auch die letzte Sitzung mit "Mahner" Jens Weidmann als Bundesbankpräsident.
Die Argumentation: Die Inflationsrate in der Eurozone erreicht zwar im Dezember erneut eine deutliche Steigerung. Aber das ist dann auch der Gipfel. Danach werden die Raten wieder abflachen. Also legen wir weiter die Hände in den Schoß.
Großbanken unterstützen Kurs des billigen Geldes
Unterstützung bekommt die EZB in ihrer Auffassung insbesondere von den international operierenden Banken. Darunter UBS, Morgan Stanley, BNP Paribas, aber auch Thinktanks (Institute) wie Oxford Economics.
Die Haltung ist riskant. Laut ifo-Institut wollen so viele Firmen in Deutschland, der größten Volkswirtschaft im Euroraum, ihre Preise erhöhen wie nie zuvor. Der Index der ifo-Preiserwartungen ist zuletzt auf 45 Punkte gestiegen, einen neuen Rekordwert seit dem Beginn der Umfragen. Im Vormonat lag der Wert bei 41 Punkten.
Vor einem Jahr Prognosen voll daneben
Die Banken lagen bereits vor einem Jahr mit ihren Prognosen allesamt voll daneben. Damals lagen die Prognosen auf das Gesamtjahr gesehen regelmäßig bei 1% Preissteigerung in Jahresdurchschnitt. In unserer Weihnachtsausgabe werden wir das Thema in FUCHSBRIEFE aufgreifen und einen Ausblick auf den Jahresverlauf 2022 wagen. Vor einem Jahr hatten wir bereits die Erwartung geäußert „Das I-Wort wird wieder salonfähig“.
Die Gewerkschaften werden das zu nutzen versuchen.