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EZB hofft auf 2% Inflation

EZB: Debatte um den neutralen Zins

Die Europäische Zentralbank hofft weiter darauf, ihr Inflationsziel von 2% zu erreichen. Das dürfte aber immer unwahrscheinlicher werden. Denn die Inflation geht schon jetzt immer langsamer zurück. Einerseits bestehen Sorgen, dass die Zölle die Konjunktur weiter bremsen. Andererseits sind große Nachfrage-Schübe absehbar. In diesem Umfeld sucht die EZB den neutralen Zins - und dürfte sich bald in den Daten "verlaufen".
Die Europäische Zentralbank (EZB) stützt die Euro-Staaten mit einer weiteren Zinssenkung. Die "Geldhüter" senkten den Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,5% ab. Vorgeschobene Begründung: Die EZB vertraue darauf, dass Inflationsziel von 2% Anfang 2026 zu erreichen. Aktuell liegt die Inflation in der Eurozone bei 2,4% (Deutschland 2,3%). Sie war damit zuletzt weniger schnell gesunken. 

EZB sieht Inflations-Dreh nicht kommen

Woher die EZB ihren Inflations-Optimismus nimmt, ist uns etwas rätselhaft. Insbesondere wenn die Schulden-Spirale in Europa und den einzelnen Ländern jetzt noch schneller gedreht wird, dürften die hochschnellenden Staatsausgaben schon mittelfristig auf die Inflation durchschlagen. Eine deutlich rückläufige Inflation könnte es daher nur in einem wirtschaftlich schwächeren Szenario geben. Das ist angesichts der geplanten Ausgaben aber auch unwahrscheinlicher geworden.

Die EZB-Zinspolitik passt nicht zum sich abzeichnenden Wirtschafts-Szenario. In der Vergangenheit reagierte die EZB mit Zinssenkungen auf negative Nachfrage-Schocks. Risiken dafür bestehen aufgrund des Zollstreits weiter. Eine Eskalation könnte zu deutlichen Bremsspuren in der Wirtschaft und zu steigenden Preisen führen. Wir erwarten zudem bald positive Nachfrage-Schocks durch die Ausgabenprogramme. Es dürfte ihr kaum gelingen,die richtige Geldpolitik für eine schwache Konjunktur und große Sonderkonjunkturen in Teilsegmenten zu machen. 


Fazit: Auf der Suche nach dem neutralen Zins könnte die Zentralank bald ins Schlingern geraten. Denn die EZB dürfte bald mit dem nächsten Inflationsdreh nach oben konfrontiert sein. Reagiert sie nicht zügig und angemessen, weil sie die überschuldeten Euro-Staaten stützt, lässt sie den Euro fallen.
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