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Zweitrundeneffekte verstetigen die Inflation

EZB schaut in Richtung 4%

EZB bei Nacht. © RK MEDIA / stock.adobe.com
Die europäischen "Geldhüter" kommen durch den Anstieg der Kerninflation in der Eurozone unter Druck. Jetzt zeigt sich, dass die ersten Zinsschritte zu spät und zu klein waren. Die EZB hat es nicht geschafft, die Inflation zu zügeln. Die Geldentwertung ist ihr entglitten und verfestigt sich nun über Zweitrundeneffekte. Darum werden die Notenbanker ihren Zinskorridor nach oben anpassen.
Die Inflationsrate in der Eurozone ging im Februar kaum noch zurück. Sie sank nur marginal um 0,1 Prozentpunkt auf 8,5% im Jahresvergleich. Die Kerninflation ist dagegen von 5,3 auf 5,6% gestiegen. Die Verschiebung der Inflationstreiber in den Dienstleistungs- und Lohnbereich zeigt sich jetzt deutlich (FD vom 24.02.). Noch immer plant fast jedes dritte Unternehmen in Deutschland weitere Preiserhöhungen, so ifo (FB vom 02.03.). 

Problematisch ist, dass der Inflationsdruck vor allem von der Lohnseite her deutlich zunimmt. Die Commerzbank rechnet für die Eurozone mit einem Lohnanstieg von 4% in diesem und im nächsten Jahr. Zudem weist die Bank auf eine starke Lohnspreizung in der Eurozone hin. Weil es in den Südländern noch ein relativ großes Potenzial freier Arbeitskräfte gibt, steigen die Löhne dort moderat mit Raten von 2% bis 3%. In Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ist der Lohndruck aufgrund der schon geringen Arbeitslosigkeit viel höher. Die durchschnittlichen Lohnerhöhungen dürften hier bei 4% für 2023 und 2024 liegen. 

Die EZB schaut in Richtung 4%

Das hat in der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits einen Streit über den künftigen Kurs der Geldpolitik ausgelöst. Einige EZB-Mitglieder argumentieren, dass die insgesamt rückläufige Inflation ein gutes Zeichen sei. Eine Abkühlung der Konjunktur könne weiteren Inflationsdruck zügeln. Andere plädieren für weitere kontinuierliche Zinsschritte, weil das bisher erreichte Leitzinsniveau noch immer nicht ausreiche, die Inflation zu zügeln.

FUCHS-Devisen meint: Die Verlagerung der Inflationstreiber auf Dienstleistungen und Löhne zeigt, dass die EZB zu spät auf die Bremse getreten ist. Sie hat die ersten Inflationsimpulse nicht gebremst, nun laufen die Zweitrundeneffekte. Die werden die Inflation auf hohem Niveau verstetigen, auch wenn sich die Konjunktur abkühlt. Denn insbesondere die Lohnsteigerungen sind nicht mehr "einzufangen" - zumal der Arbeitsmarkt in den Hochlohnländern absehbar eng bleibt. 
Fazit: Die EZB und die Märkte realisieren, dass die Zinsen weiter rauf müssen, in Richtung 4%. Die EZB wird das umsetzen und kommunikativ die Erwartung für das Zinshoch auf den Sommer verschieben. Ob das ausreicht, bleibt abzuwarten. Da die Lage in den USA ähnlich ist, wird auch die Fed die Zinsen weiter anheben. Euro aber auch Dollar werden gegenüber Währungen anziehen, zu denen die Zinsdifferenz größer wird (z.B. CAD, AUD, JPY).
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