EZB versucht den Euro drücken
Die EZB senkt den Zins und kauft noch mehr Anleihen. Es gibt vor allem einen Grund, dies zu tun.
Die EZB hat die Geldpolitik weiter gelockert. Der Einlagensatz wurde um ein weiteres Zehntel auf jetzt -0,4% gesenkt. Gleichzeitig erhöhte die Zentralbank das Ankaufprogramm für Anleihen („QE“) von 60 Mrd. auf 80 Mrd. Euro monatlich. Die EZB versucht mit dieser Lockerung, den Aufwertungstrend des Euro zu bremsen. Denn dieser könnte das Auslandsgeschäft der Eurozone bedrohen. Das gelingt der EZB aber kaum. Offenbar sind die Erwartungen der Marktteilnehmer weitaus negativer als von den Daten her begründbar. Folge: Der Euro notiert nach Bekanntgabe der EZB-Entscheidung mit rund 1,11 Dollar sogar deutlich stärker als nach der US-Zinserhöhung vom 16. Dezember (1,084). Die Euro-Hüter tun nach Meinung der Märkte immer noch „zu wenig“ im Vergleich zu den Erwartungen. Das ist zugleich auch ein Problem für die Bewertung des US-Dollar, der spiegelbildlich überschätzt wird und daher außerordentlich anfällig geworden ist.
Fazit: Wir sehen unsere Einschätzung bestätigt, dass der Dollar aufgrund übertriebener Erwartungen gefährdet ist.