Feigheit vor dem inneren Feind
Rumäniens Währungshüter haben sich mit einem kleinen Trick Bewegungsspielraum verschafft. Statt die Zinsen heraufzusetzen, haben sie vorliegenden Informationen zufolge den Banken Liquidität entzogen. Das Mittel: eine gekürzte Refinanzierung. Die Geldmarktsätze zogen fühlbar an. Das war offenbar beabsichtigt.
Um die Zinspolitik ist ein Streit mit der Regierung(-spartei) entstanden. Letztere wünscht niedrige Zinsen um den starken Wachstumstrend – zuletzt waren es 6,9% zum Vorjahr – zu erhalten. Das, obwohl die Inflation seit Anfang des Jahres fühlbar anzieht. Per März lag sie mit 4,95% klar über dem Zielbereich von 1,5% bis 3,5%. Die Währungshüter geben dem politischen Druck nach. Sie halten ihren Leitzins bislang bei 2,25%. Damit sorgen sie für negative Realzinsen.
Fazit: Die kleinen Tricks werden den Leu nicht stabilisieren. Er wird schwächer werden.
Empfehlung: Leu verkaufen.
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